Am Strand reiten Malerische Dünenkämme, die Ränder von bunten Strandhäuschen gesäumt. Linker Hand ragt in der Ferne der Leuchtturm von Domburg gen Himmel, rechter Hand sind – so weit das Auge reicht – nur Sand, Meer und Wellenbrecher zu sehen. Mit einer Länge von rund 4,5 Kilometern gehört der Strand von Oostkapelle auf der Halbinsel Walcheren (Provinz Zeeland) zu den längsten der Niederlande – wirken die wenigen Touristen, die jetzt noch den knapp 2.500 Einwohner zählenden Badeort besuchen, als wären sie hier wie vereinzelte Muscheln auf dem Nordseesand verteilt worden.

Strandhäuschen NLDie Nachsaison eignet sich perfekt für Reiter aller Sparten: Vom 16. September bis zum 14. Mai wird der komplette Strand ganztägig für Pferde freigegeben. Zur Hauptsaison, wenn es von Urlaubern und Familien wimmelt, dürfen Reiter nur in den Morgenstunden – bis spätestens 10 Uhr – oder ab 19 Uhr an den Hauptstrand, was häufig zu zeitlichen Schwierigkeiten mit den Gezeiten führt. Für längere Ausritte eignet sich die Ebbe mit ihren Prielen und weitläufigen Sandbänken am besten. Marion und Udo Böckels fahren jedes Jahr im September eine Woche mit Freunden und Pferden hierher. So auch dieses Jahr: Pünktlich am 15. September sind die Besitzer des Islandpferde- Gestüts Windhof in Niederzier bei Düren im Rheinland (siehe Kasten, Seite 81) samt Pferdeanhänger angereist. Hier stehen sie jeden Tag – trotz Urlaubs – in aller Herrgottsfrühe auf, um keine Minute des kostbaren Wassertiefstandes zu verpassen. Auch an diesem sonnigen Dienstag, als wir mit unserer Wunschpferd-Kandidatin Nicole Schapmann nach über vier Stunden Fahrt, inklusive einiger Staus, um 11 Uhr ankommen, ist das Ehepaar bereits gestiefelt und gespornt, die beiden Isländer Rappen sind gesattelt. Der Tiefstand ist für 11.20 Uhr angekündigt. Fünf Minuten später geht es auch schon los.

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