Text: Sophia Arnold       Foto: www.Slawik.com

Pferdebeine sind empfindlich, das ist jedem Reiter bekannt. Doch so vorsichtig man ist, immer wieder kommt es vor, dass das Pferd gerade im Herbst oder Winter mit dicken Beinen im Stall steht. Mit der Umstellung von Sommer auf Winterzeit ändert sich bei unseren Pferden aber mehr, als viele denken.

Bevor die Wiesen im Frühjahr geöffnet werden, werden Pferde und Ponys klassischerweise angeweidet, damit Hufrehe und Koliken vorgebeugt werden kann. Zum Herbst hin, wenn es immer öfter regnet und die Wiesen matschig werden, kommen viele Pferde einfach weniger oder gar nicht mehr auf die Wiese. Dass bei so einer kurzfristigen Umstellung auch eine Menge Bewegung verloren geht, vergessen viele. Neben der mangelnden Bewegung ändert sich auch die Zusammenstellung des Futters. Hinzu kommt noch der Fellwechsel, und schon sind viele Pferde anfälliger für Stoffwechselprobleme oder angelaufene Beine.

Fellwechsel

Mit der Umstellung in der Haltung und dem eintretenden Winter ändert sich für die Pferde auch der Tagesablauf. Durch die zunehmende Dunkelheit wird mit der Umstellung auf das Winterfell begonnen, und der Schlafrhythmus der Pferde ändert sich. Geht es weniger auf die Wiese und das Paddock und ist es zudem noch länger dunkel, schlafen die Pferde länger oder zu anderen Zeiten. Um eine gewisse Regelmäßigkeit im Tagesablauf beizubehalten, sollten die Fütterungszeiten bei Pferden in Boxenhaltung eingehalten werden.

Auch bei der Produktion des Winterfells werden viele Vitamine und Mineralstoffe verbraucht, die das Pferd über das Futter nicht unbedingt aufnehmen kann. Gerade bei alten Pferden sollte darauf geachtet werden, dass sie durch den Fellwechsel nicht abnehmen. Bei Bedarf sollte mit Heucobs oder Mash zugefüttert werden. Da das Immunsystem in der Zeit des Fellwechsels stark belastet wird, neigen viele Pferde in dieser Zeit zu Infektionen oder auch angelaufenen Beinen. Zink fördert das Wachstum sowie die Zellteilung von Haaren und Haarwurzeln und sollte somit gerade zur Fellwechselzeit ausreichend vorhanden sein. Im Normalfall reicht Heu als Zinklieferant aus. Über die letzten Jahre hinweg ist der Zinkgehalt im Heu jedoch gesunken, so dass eventuell ein Zusatzfutter gefunden werden muss.

Ein weiteres Element, bei dem oft Mängel festgestellt werden, ist Selen. In Kombination mit Vitamin E sorgt Selen für den Zellschutz und somit dafür, dass die Pferde weiterhin Leistung bringen können. Da der Boden in Deutschland meist sehr selenarm ist, sollte auch dieses über Mineralfutter und Lecksteine zugefüttert werden.

Weitere Informationen zum Thema „Fellwechsel“ erhalten Sie in der Ausgabe 12/20.