Text: Aline Müller    Foto: www.Slawik.com

So können Sie Ihrem Pferd helfen, sein Gleichgewicht besser zu finden – und dabei auch Ihren eigenen Körper schulen:

  • Grundvoraussetzung sind Haltungs­bedingungen, in denen sich Ihr Pferd wohlfühlt. Andernfalls führt der Stress zur vermehrten Linksseitigkeit, die es dann mit ins Training bringt.
  • Ihr Pferd hat Angst, zum Beispiel vor Kühen im Gelände. Erlauben Sie ihm, dass es Menschen oder andere Pferde links von sich halten darf, damit es sich schneller wieder beruhigt.
  • Ihr Pferd wird beim Führen zu schnell? Geben Sie Impulse in dem Moment, in dem es zu schnell wird. Am besten inner­halb von einer Sekunde (maximal inner­halb von drei Sekunden). Ein dauerhafter Zug führt hingegen eher zum Abstumpfen.
  • Üben Sie Aufhalftern, Auftrensen, Satteln und Führen von beiden Seiten und verwenden Sie beim Aufsteigen eine Aufstiegshilfe. Das beidseitige Aufsteigen schult auch Ihre motorische Geschick­lichkeit und reduziert die einseitige Belastung des Pferderückens.

Verstärkung bei Stress

Zunächst wird das Hereinschieben von Schulter oder Hinterhand in die Bahn­mitte durch die angeborene Krüm­mung des Pferdes in der Längsachse, also tatsächlich durch die körperliche Schiefe, verursacht. Verstärkt wird  die Schiefe jedoch bei Aufregungund Stress durch die sensorische und motorische Lateralität des Pferdes. Das liegt daran, dass Stress die ein­ seitige Informationsverarbeitung im Gehirn verstärkt. „Die stark einseitig arbeitenden Gehirnhälften (rechts) verlangen vom Körper, Informationen vermehrt mit den Sinnesorganen der linken Seite aufzunehmen (sensori­sche Lateralität) und vermehrt mit den Gliedmaßen der linken Seite zu agieren (motorische Lateralität)“, erklären Konstanze Krüger, Isabell Marr und Kate Farmer. Und fügen hinzu: „Am Einfluss des einseitigen, gestressten Gehirns können Sie arbei­ten, indem Sie Ihr Pferd so halten und trainieren, dass es sich wohlfühlt.“

Mehr Informationen finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.