Text: Sophia Arnold                  Foto: picture alliance/ dpa

Ob längere Trockenperioden wie im Frühjahr und Sommer, herumliegende Kabel oder schlicht Unaufmerksamkeit – ein Feuer im Reitstall kann katastrophale Folgen haben. Doch mit etwas Obacht kann das Risiko gesenkt werden

Feuer hat für den Menschen eine besondere Bedeutung. Es hilft bei der Zubereitung von Nahrung, bietet Wärme und Schutz und Licht in der Nacht. Doch Feuer kann auch zu einer gefährlichen Bedrohung werden. Brände in Reitställen kommen immer wieder vor und haben nicht selten einen katastrophalen Ausgang.

Ein Großteil aller Brände entwickelt sich auf landwirtschaftlichen Betrieben, da hier viele Risikofaktoren aufeinandertreffen. Heu und Stroh sind hier der erste Posten, der ein Feuer auslösen kann.

Richtige Lagerung

Schon mit der richtigen Lagerung von Heu und Stroh kann das Risiko eines Großbrandes verringert werden. Je weiter die Materialien von Stallungen und Reithalle oder sogar Wohngebäude entfernt untergebracht sind, desto besser. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) empfiehlt in seinem Merkblatt, dass Heu und Stroh mindestens in 25 Metern Entfernung zu Gebäuden gelagert wird und bis zu 50 Metern zu Gebäuden mit brennbaren Umfassungswänden oder weichen Dächern. Da Reithallen und Stallungen häufig aus Holz sind, sollte das Strohlager also entsprechend weit errichtet werden. Auch landwirtschaftliche Maschinen sollten in sicherer Entfernung zu Heu und Stroh stehen, da diese nach der Nutzung oftmals erwärmt sind. Ein heißer Katalysator steckt einzelne Halme schneller in Brand, als man sich vorstellen mag. Auch hier steht Abstand also für Sicherheit!

Dass vor allem Heu ein großer Risikofaktor ist, liegt daran, dass es sich selbst entzünden kann. Wird das Heu zu feucht geerntet und gelagert, kann es zu Bakterienaktivitäten und damit zur Erwärmung des Heus kommen. Trifft dann eine bestimmte Temperatur auf Sauerstoff, erhitzt es sich immer weiter, bis das Futter letztlich in Flammen steht. Je weiter es dann von Gebäuden entfernt ist, desto eher schützt man sich vor dem Übergreifen der Flammen. Dementsprechend sollte Heu vor der Lagerung gut durchgetrocknet sein. Im Zweifel helfen Sonden, den Feuchtigkeitsgrad des Heus zu messen.

Elektrizität im Stall

Natürlich braucht jeder Stall auch Licht und Strom, doch auch hier lauert Gefahr. Laut der Brandursachen-Statistik des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung wird ein Drittel aller Stallbrände durch Elektrizität verursacht. Vor allem offen liegende Kabel sind hier ein Problem, denn Nagetiere wie Mäuse machen sich gerne an den Umrandungen zu schaffen. Ist das Kabel erst einmal beschädigt, fliegt schnell und unbemerkt ein Funke, der zu einem Großbrand führen kann. Die sicherste Lösung ist daher, Kabel mit Metallummantelungen zu schützen, da Mäuse diese nicht durchbeißen können.

Während dies natürlich Aufgabe des Stallbetreibers ist, kann auch jeder Stallnutzer für ein wenig Sicherheit sorgen. Heizkörper, die gerne in Sattelkammern verwendet werden oder andere elektronische Geräte wie Wasserkocher und Schermaschinen sollte ausschließlich unter Beobachtung verwendet und anschließend ausgesteckt werden. Auch herumliegende Kabel können zu Kurzschlüssen führen. Nicht nur daher sollte im Reitstall also stets Ordnung herrschen!

Fluchtwege und Evakuierung

Auch im Stall selbst kann vieles dafür getan werden, dass eine Evakuierung der Pferde im schlimmsten Fall schnell und sicher vonstatten geht. So sollten Fluchtwege, so sie nicht offensichtlich sind, markiert sein und ein Evakuierungsplan bereitliegen. Sprechen Sie auch Ihre lokale Feuerwehr an. Viele Stellen sind bereit, sich die Anlagen regelmäßig anzuschauen, um im Notfall Wege und Gegebenheiten zu kennen.

Den gesamten Artikel finden Sie in der Mai- Ausgabe der Mein Pferd.