Text: Sandra Bernhard              Foto: slawik.com

Im Sommer ist das Pferd vielem ausgesetzt, wovon es in den anderen Jahreszeiten verschont bleibt: nervigen Fliegen, beißenden Bremsen und vor allem der Hitze. Doch mit ein paar Tipps kann man dem Pferd das Leben in dieser Zeit erleichtern.

1. Die kühlste Zeit des Tages zum Bewegen nutzen

In den Morgen- oder Abendstunden lässt es sich bei Hitze am besten aushalten, sowohl für das Pferd als auch für den Reiter. Damit lässt sich eine Überhitzung des Pferdes verhindern. Durch die größere Muskelmasse der Pferde fällt es ihnen schwerer, ihren Körper durch den Schweiß abzukühlen. Pferde können nur 30 Prozent ihres Schweißes zur Kühlung des Körpers nutzen, der Mensch im Vergleich ganze 50 Prozent.

Wenn man trotzdem mittags reitet, sollte man die Reithalle nutzen oder im Schatten reiten. Die pralle Sonne sollte jedoch gemieden werden. Pferde fühlen sich bei über 30 Grad Celsius nicht mehr wohl, ihre Wohlfühltemperatur liegt bei zwischen 5 und 15 Grad Celsius.

2. Genug Wasser zur Verfügung stellen

An heißen Tagen schwitzen die Pferde natürlich mehr als normal, weshalb sie auch mehr Wasser benötigen, um den erhöhten Wasserverlust auszugleichen. Bei starker Sommerhitze kann der Bedarf von 30 bis 50 Litern pro Tag auf ganze 80 Liter steigen.

Außerdem ist es empfehlenswert, auf der Wiese einen Salzleckstein zur Verfügung zu stellen, damit der tägliche Mineralbedarf auch an den heißen Tagen abgedeckt wird. Denn durch das Schwitzen gehen Mineralien verloren, die das Pferd benötigt.

3. Abkühlen

Nach der Arbeit mit dem Pferd ist eine kühle Dusche die perfekte Abkühlung. Hierbei ist zu beachten, dass man das Pferd nicht aufgehitzt abspritzen sollte, weil es sonst zu einem Kreislaufzusammenbruch kommen könnte. Ebenfalls sollte man kein eiskaltes Wasser benutzen. Beim Abspritzen sollte man am besten an den Hinterhufen anfangen und sich von dort zu den Vorderbeinen vorarbeiten, bevor man den Rest des Körpers abkühlt. Neben dem Kühleffekt ist ein weiterer Pluspunkt, dass die verschwitzten Stellen am Körper vom Schweiß befreit werden, wodurch sich Fliegen eher fern halten.

4. Die Ausrüstung reinigen

Die Ausrüstung sollte nach dem Reiten vom Schweiß befreit werden, da sich sonst harte Kanten und verklebte Stellen bilden können. Decken und Pads sollten zum Trocknen aufgehangen und Lederequipment vom salzigen Schweiß befreit werden. So können Scheuerstellen an der Sattellage vermieden werden.

5. Sonnenbränden vorbeugen und behandeln

Sonnenbränden kann man durch das Einschmieren mit Sonnenmilch mit einem hohen Lichtschutzfaktor (50+) vorbeugen. Wichtig ist auch, dass diese kein Parfum oder Konservierungsstoffe erhalten. Auch Fliegenmasken mit Lichtschutzfaktor schützen die empfindlichen Stellen im Gesicht. Hat sich schon eine Verbrennung gebildet, hilft vor allem Aloe Vera, ebenfalls hilfreich ist Zinksalbe. Anfällig für Sonnenbrände sind Pferde mit hellem Fell, also Schimmel und Schecken, sowie Pferde mit hellen Abzeichen. Diese Hautpartien sind unter dem Fell rosa und haben somit einen schlechteren Schutz gegen die schädliche Strahlung. Nüstern und Maul sowie Rücken, Kruppe und Schweifrübe sind besonders sonnenbrandgefährdet. Einen bereits entstandenen Sonnenbrand erkennt man daran, dass sich rote Stellen auf der Haut bilden, die teils warm und geschwollen sind. Die Haut kann sich dort schälen, was dazu führt, dass sich die Pferde vermehrt kratzen. Oftmals entstehen dann blutige Stellen.