Im Internet und auch im Fernsehen kursieren Gerüchte, dass im Großraum Köln-Düsseldorf und auch anderen Teilen Deutschlands akute Druse- und Herpesfälle im Umlauf sind. Aus diesem Grund schließen viele Ställe ihre Tore. Dies ist keine Panikmacherei, sondern eine reine Vorsichtsmaßnahme. Aktuell starben im Bergischen Land, in Wermelskirchen, an einem Stall drei Pferde am Herpesvirus. Das WDR Fernsehen besuchte am vergangenen Dienstag diesen Stall und informiert in einem rund dreiminütigen Bericht über die Situation dort. Hingegen sagte das Friedrich-Löffler-Institut auf telefonische Anfrage der Redaktion, dass es noch keine aktuellen Meldungen dazu gibt. Dies bedeute aber nicht, dass nicht doch Untersuchungen bei den einzelnen Veterinärämtern laufen. Leider wissen viele Reiter noch nicht, was genau Herpes oder Druse sind. Bei Druse handelt es sich um eine bakterielle Pferdekrankheit, die eine hochansteckende Seuche ist. Die Infektion befällt die oberen Atemwege und hat eine Inkubationszeit von drei bis sieben Tagen. Sie beginnt mit hohem Fieber und eventuell sogar nesselfieberartigem Ausschlag am ganzen Körper. Zudem leiden die betroffenen Pferde unter einem Anstieg der Körpertemperatur, Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Husten und vielleicht sogar eitrigem Nasenausfluss. Einige Tage nach der Infektion kommen schmerzhafte Schwellungen der Kehlgangslymphknoten hinzu. Die Zunahme der Schwellung an den Lymphknoten kann zu akuter Atemnot führen. Die Krankheit breitet sich innerhalb eines Pferdebestandes in einem Stall sehr schnell aus und wird sowohl über die Atmung als auch über die Verdauung weitergegeben. Das Herpesvirus hat anfänglich unspezifische Symptome. Die Symptomatik hängt von der Anzahl, Größe und Lokalisation der Rückenmarksläsionen ab. Es kann mit Nasenausfluss beginnen, genauso auch mit Fieberschüben. Die Inkubationszeit beträgt sechs bis zehn Tage. Die erkrankten Pferde zeigen meist eine Bewegungsunlust bis hin zu Gleichgewichtsstörungen. In schweren Fällen kann es zu Gliedmaßschwächen kommen bis hin zur vollständigen Lähmung der Beine. In beiden Fällen kann eine Impfung zuvor hilfreich sein, allerdings nur dann, wenn eine Grundimmunisierung besteht.   (Foto: IMAGO/ Margit Brettmann) (Quelle: WDR; Barnboox)