Text: Lara Wassermann | Foto: Daniel Elke

Ein guter Sitz ist der Schlüssel für die Kommunikation mit dem Pferd. Leider wird dem Sitz in der Praxis häufig viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die Physiotherapeutin Vivian Nockmann bietet Sitzschulungen an und verhilft damit Pferd und Reiter zu einem gelungenen Zusammenspiel.

Man sitzt auf dem Pferd und hat das Gefühl, dass man nicht wirklich gerade und locker sitzt. Auch die Lektionen scheinen häufig nur durch viel Krafteinwirkung zu funktionieren. Bei genauerer Beobachtung fällt auf, dass das eine Bein besser am Rumpf liegt als das andere, auf Bildern ständig das Knie hochgezogen wird oder sogar der Sattel sich mehr auf der einen, als auf der anderen Seite gesetzt hat. Diese Probleme kennt Vivian Nockmann nur zu gut. Sie ist Physiotherapeutin für Menschen und Pferde und hat täglich mit den Problemen von beiden Individuen zu tun.

Das Vorgehen

Durch ihr eigenes Pferd und die Probleme mit ihm kam sie vor ein paar Jahren auf die Idee ihr Wissen der Anatomie so sinnvoll einsetzen zu können: „Mein Pferd ist sehr schwierig und ich kam immer wieder an den Punkt, an dem ich mich gefragt habe, warum wir nicht weiterkommen. Ich habe dann angefangen, Analysen von meinem Sitz und der dadurch entstehenden Einwirkung zu machen. Die Erfolge sprachen für sich, und so wurde ich häufig gefragt, ob ich dies auch bei anderen Reiter-Pferd-Paaren machen könnte. Daraus entstand die Sitzanalyse, die ich heute mache“, so die Physiotherapeutin. Zwei Mal in der Woche arbeitet Vivian Nockmann in der Humanphysiotherapie, an den anderen Tagen der Woche arbeitet sie mit Pferden und Reitern. Als Vivian uns an diesem sonnigen Frühlingstag besucht, ist sie mit einer tragbaren Liege, einem Stuhl und ihrem iPad ausgestattet: „Das iPad ist mein wichtigstes Werkzeug für eine Sitzanalyse. Es dient mir als Aufnahmegerät für Fotos und Videos , und ich kann Auffälligkeiten direkt markieren.“ Die beiden Probanden sollen vor den Aufnahmen die Pferde so reiten, dass diese den Rücken fallen lassen und den Reiter sitzen lassen. Danach werden sie im Schritt, Trab und Galopp fotografiert und gefilmt. Aussagekräftig sind nicht nur seitliche Aufnahmen, sondern auch solche von hinten: „Wenn ich Videos und Fotos der Rückansicht mache, kann ich gut erkennen, ob die Wirbelsäule des Reiters gerade ist, wie er in den Bewegungen in der Hüfte einknickt und ob die Steigbügel gleichmäßig ausgetreten sind“, erklärt die Expertin.

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