Text: Gloria Lucie Alter      Foto: Daniel Elke

Nach einigen Monaten Winterpause ist es langsam wieder an der Zeit, den Anhänger für die anstehende Saison fit zu machen. Was man beim Frühjahrs-Check-up seines Pferdeanhängers beachten muss, erklärt der TÜV- Sachverständige Achim Haspelmann

Die TÜV-Plakette bewahrt den Pferdehänger nicht davor, über den Winter einige gravierende Mängel zu bekommen. Insbesondere wenn der Anhänger in der nasskalten Saison nicht unter einem Dach und auf Pflastersteinen stand, ist eine gründliche Kontrolle geboten – un- abhängig davon, ob es sich um einen Anhänger aus Holz, Aluminium oder Vollpolyester handelt. Anhänger bis 3.500 Kilogramm Gesamtgewicht werden beim TÜV alle zwei Jahre überprüft. Ungebremste Anhänger haben bis zur Erstüberprüfung drei Jahre Zeit, danach müssen sie alle zwei Jahre vorgestellt werden. Anhänger in gewerblicher Vermietung müssen jährlich durch den TÜV.

Elektrik

Den Kabelbaum sollten Sie zunächst auf Korrosion und Quetschungen überprüfen. Beim Stecker darf nichts lose sein. „Das Zweite, was man nach der Sichtprüfung machen sollte, ist die Kontrolle der Funktionen“, erklärt Achim Haspelmann. Dazu einfach den Anhänger anhängen, das Zugfahrzeug anschalten und dann von außen die gesamte Anhängerbeleuchtung über- prüfen. Ist sie kaputt, kann das zu gefährlichen Auffahrunfällen führen. Zudem muss das Licht im Innern des Anhängers funk-

Kupplungskopf

Bei Reibung kann sich das Metall der Kupplung in Kurven abnutzen. Um das zu vermeiden, kann man den Kupplungskopf des Zugfahrzeuges mit Fett einreiben. Allerdings ist das nur dann sinnvoll, wenn man den Kupplungskopf dann auch mit einem Überzug vor Schmutz und Nässe schützt. Andernfalls kann eine Reibung wie mit einem Schmirgelpapier entstehen. Aber Achtung: „Bei einer Antischlinger-Kupplung (ASK) muss der Kupplungskopf absolut fettfrei bleiben“, weiß Haspelmann. Diese Art von Kupplung dient dazu, das Fahrverhalten von Zugfahrzeug und Anhänger zu verbessern. Diese Kupplungen finden daher vor allem bei Wohnwagen ihren Einsatz. Fett kann sich in die „Backen“ der ASK setzen, die dem Kupplungskopf in Kurven besonderen Halt geben sollen. Die Schutzvorrichtung wird auf diese Weise außer Kraft gesetzt. Ein Test- kopf kann zeigen, ob die Kupplung einen Verschleiß aufweist, also ob sie Spiel hat oder vielleicht sogar nicht mehr fest genug verriegelt. Eine gültige TÜV-Plakette ist keine Garantie für einen intakten Kupplungskopf. Neuere Kupplungsköpfe kommen zudem in der Regel mit einer Verschleißanzeige daher. Wenn der Pfeil dort auf „grün“ steht, dann ist mit dem Kupplungskopf alles in Ordnung.

Achse

„Die Überprüfung der Achse muss ein Fach- mann vornehmen“, weiß Haspelmann. Wenn die Achse defekt ist, also z. B. durchgerostet oder verbogen, beeinträchtigt das das Fahr- verhalten in gravierendem Ausmaß. Ein Aus- tausch der Achse ist dann unvermeidbar.

Weitere Tipps zum Anhänger Check-up finden Sie in unserer Special-Ausgabe.