Text & Foto: Katharina Sauer

Während ihres Auslandsjahres in Australien geht ein Traum für Katharina Sauer in Erfüllung: Sie verbringt viel Zeit mit Pferden

Mein bestes Erlebnis mit Pferden konnte ich in Australien sammeln. Es fing bereits damit an, als ich in Melbourne gelandet war und am zweiten Abend einen Ausritt am Strand für zweieinhalb Stunden geschenkt bekam. Unsere Tour startete vom Stall in Fairhaven, einem Ort an der Great Ocean Road in Australien. Fairhaven ist voll mit Wäldern, daher ging unsere erste Tour durch den Wald bis runter an den Strand. Wir waren eine Gruppe von fünf Personen. Allen voran ging unsere Leaderin. Mein Pferd hieß Sally, und ich durfte direkt als zweite Reiterin folgen. Wir verbrachten gut eine Stunde am Strand, während die Sonne immer tiefer wanderte. Den Sonnenuntergang bekamen wir leider nicht ganz mit, da wir rechtzeitig zu Sonnenuntergang zurück sein wollten, auch wenn wir alle erfahrenere Reiter waren.

Weil mir dieser Ausritt so gut gefallen hat, entschied ich mich am Ende meiner Reise, in Australien für zwei Monate noch auf einer großen Ranch bei der Pflege der Pferde mitzuhelfen. Im Gegenzug konnte ich kostenlos auf der Farm leben. Ich bekam von insgesamt vier Pferden mein eigenes, welches ich auf dem 102.000 Quadratmeter großen Grundstück ausreiten konnte, wann auch immer es mir gefiel. Hier fühlte ich mich sehr wohl. Die Farmerin behandelte mich wie eine Tochter und versuchte, mir auf ihrem ältesten, aber für mich auch liebsten Pferd Tipps für ein besseres Reitgefühl zu geben. Auf der Farm fanden zwei Pferde das perfekte Rentner-Paradies. Das Pony und Abby, das weiße Pferd, wurden von der Farmerin gerettet. Beide wurden in der Vergangenheit schlecht behandelt und sollten auf der Farm endlich in Ruhe alt werden können. Auch wenn die beiden Rentner nicht mehr geritten wurden, putzte ich sie und ging regelmäßig mit ihnen auf dem großen Grundstück grasen.

Das 102.000 Quadratmeter große Grund- stück befand sich in Australien im Staat New South Wales. Trotz all der Höhen und Tiefen, mit denen die Australier immer wieder kämpfen mussten, blieben sie stets eine Gesellschaft, die freundlich und hilfsbereit zu jeder einzelnen Person oder jedem einzelnen Tier bleibt. Während der Zeit auf der Farm habe ich mich sehr wohlgefühlt und mich täglich darüber gefreut, eine solche Chance zu haben, „am anderen Ende der Welt“ mit Pferden zu arbeiten. Als ich Anfang 2020 nach Australien kam, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass mein Auslandsjahr so enden würde. Es war eine wunderschöne Erfahrung!

Ihre Katharina Sauer

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