Ein Wanderritt stellt große Anforderungen an das Pferd. Diese kann es nur erfüllen, wenn es artgerecht gehalten und optimal gefüttert wird. Was Sie für Ihren Vierbeiner tun können, erklärt Expertin Katharina Claudi

Text: Inga Dora Meyer, Foto: Imago

Zu Pferd durch wildromantische Täler und Märchenwälder, vorbei an idyllischen Seen und über schmale Pfade hinauf zum höchsten Punkt eines Berges, der einen traumhaften Panoramablick bietet. Eine schöne Vorstellung, oder? Aber ein Wanderritt ist – so schön er auch sein mag – für das Pferd mit viel Anstrengung verbunden. Da ist ein robuster und widerstandsfähiger Vierbeiner gefragt, wofür Sie im Vorweg einiges tun können. Entscheidend ist vor allem die richtige Haltung. „Pferde sind Lauftiere, Dauerfresser, Herdentiere, Wächter, Klimawiderständler und Frischluftler. Sie sollten deshalb die Möglichkeit haben, sich in einer passenden Herde auf größtmöglicher Fläche frei zu bewegen, ausreichend Raufutter aufzunehmen, sich an der frischen Luft aufzuhalten und bei Bedarf unterzustellen. Ihr ganzer Organismus ist auf eine stete Bewegung im Schritt über viele Kilometer am Tag ausgelegt. Sowohl der Verdauungs- und Atmungs- als auch der Bewegungsapparat funktionieren nur dann optimal, wenn es sich 24 Stunden lang bewegen kann“, sagt Katharina Claudi, Pressesprecherin der Laufstall-Arbeits- Gemeinschaft (LAG, www.lag-online.de) und Trainerin für Dualaktivierung und Equikinetic aus dem hessischen Waldsolms (www.pferde-bewegen.com).

Eine Frage des Managements

Hier ist der Mensch gefragt, der für das Management rund ums Tier und dessen Gesunderhaltung die Verantwortung trägt. „Stall und Auslauf müssen ausreichend groß und so konzipiert sein, dass Stress vermieden wird. Die Futtervorlage muss so erfolgen, dass jedes Pferd ganz entspannt genügend Raufutter zu sich nehmen kann, über zwölf bis 16 Stunden am Tag“, zählt die Expertin weitere wichtige Haltungsbedingungen auf, die erfüllt sein müssen, damit sich unser vierbeiniger Freund wohl fühlt. Kann er seineBedürfnisse jederzeit ausleben, werden die Eigenschaften, die er als gutes Wanderreitpferd braucht, verstärkt. „Durch eine optimale Haltung, die das Pferd zur freien Bewegung anregt – zum Beispiel ein Laufstall mit verschiedenen Funktionsbereichen –, werden die Grundlagen für die Nutzung als (Wander-)Reitpferd gelegt: Die stete Bewegung im Schritt trainiert die Grundmuskulatur sowie die Grundkondition des Pferdes. Die Tiere sind außerdem in der Regel ausgeglichener, leistungsbereiter und nervenstärker als Artgenossen, die abgeschottet von Umweltreizen ihr Leben in einer kleinen Box verbringen müssen“, so Claudi. Doch um einen langen Ritt zu bewältigen, bedarf es neben eines starken Nervenkostüms, einer gut entwickelten Muskulatur und einer großen Portion Kondition auch ein hohes Maß an Trittsicherheit. Diese lässt sich ebenfalls gezielt fördern, indem verschiedene Untergründe (Naturboden, Sand, Schotter, Kiesel, etc.) angelegt und natürliche Hindernisse (Hügel, Baumstämme, Steine) im Auslauf aufgebaut werden.

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