Eine Araber-Andalusier Stute stürzte am Putzplatz rücklings zu Boden und verletzte sich dabei schwer

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Der Expertenrat von Dr. med. vet Viola Hebeler, Fachtierärztin für Pferde
Der Fall zeigt, wie eine alltägliche Situation blitzschnell lebensgefährlich werden kann. Die Stute ist mit dem Kopf aufgeschlagen und hat sich neben der Augenverletzung ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Beide Verletzungen erfordern intensive Behandlung und Nachsorge. Bei einem Schädel-Hirn-Trauma mit Taumeln, Kopfschiefhaltung etc. ist zur Vermeidung oder Verringerung einer Gehirnschwellung eine schnellstmögliche Behandlung mit speziellen Kortikoiden und Infusionslösungen nötig. Röntgenbilder sind wertvoll, um eventuelle Schädelfrakturen und deren Lage aufzuzeigen. Ultraschalluntersuchungen können helfen, die Schwere der Innenaugenverletzung besser zu beurteilen. Damit das Pferd sich nicht weiter verletzen kann, sollte die Box im Folgenden abgedunkelt und gut gepolstert sein. Eine Prognose über eventuelle Spätschäden ist schwer zu stellen. Fälle, die sich innerhalb von 14 Tagen wieder normalisieren, haben aber in der Regel eine gute Aussicht. Welche Ursache die Erblindung des Pferdes hat, kann aus der Ferne natürlich nicht beurteilt werden. Wahrscheinlich ist eine schwere Orbitalprellung mit Blutungen ins
Auge und sekundärer Uveitis (Innenaugenentzündung). Aber auch eine sekundäre Erblindung durch eine Fraktur des Schläfenbeins kommt in Frage. Erfreulicherweise sind aber derartige schwere Verletzungen sehr selten.

Sind Sie auch schon einmal in eine gefährliche Situation mit einem Pferd gekommen? Wir fragen gerne einen Experten nach seinem Tipp.

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