Das Schulterherein oder „Shoulder-In“ ist die beste Übung um dein Pferd biegsam und geschmeidig zu machen. Es ist für Pferd und Reiter aber auch eine der schwierigsten Lektionen.

Weniger ist oft mehr

Die Westernreitübung „Shoulder-In“ ist mit dem klassischen „Schulterherein“ gleichzusetzen.

Aber das ist für Dich weniger wichtig zu wissen. Das Shoulder-In ist also eine etwas schwierigere Übung als das Shoulder-Fore, weil sie etwas mehr Biegung im Pferd verlangt. Der Kopf, der Hals und die Schultern werden etwas nach innen gebogen, so dass die Beine sich auf drei Hufschlägen bewegen. Du darfst dein Pferd bei dieser Übung keinesfalls „überbiegen“, d.h. zu stark nach innen abstellen. Das ist ein häufig zu beobachtender Fehler und die Lektion verfehlt völlig ihre Wirkung.

Nehmen wir an, du gehst auf der rechten Hand.

  • Das innere Vorderbein (das rechte) ist am weitesten nach innen gestellt und geht auf einem eigenen, inneren Hufschlag.
  • Das innere Hinterbein (das rechte) und das äußere Vorderbein (das linke) gehen hintereinander auf einem „mittleren, gemeinsamen“ Hufschlag.
  • Das äußere Hinterbein (das linke) geht am dichtesten an der Bande oder an der Reitbahnbegrenzung auf einem eigenen, äußeren Hufschlag. Das Pferd sollte in etwa 30° abgestellt sein.

Das Shoulder-In aktiviert die Hinterhand deines Pferdes und diese Hinterhand schiebt das Pferd vermehrt nach vorne. Die Anhebung der Vorhand wird gefördert und eine Schiefheit im Pferd (Crookness) wird damit korrigiert.

Schulterherein
Morgendliches Training

Hierzu die Übung:

  • Gebrauche die gleichen Hilfen wie beim Shoulder-Fore (Link setzen hier) und füge folgende Hilfen hinzu:
  • Benutze vermehrt deinen Sitz, um das Pferd stärker nach vorne zu treiben, weil du mehr Biegung verlangst und dein Pferd deshalb mehr Vorwärtsenergie benötigt.
  • Setze etwas mehr rechten Zügel ein, um die Biegung zu erhalten, weil es bei der Entwicklung der Vorwärtsenergie leichter die Biegung verliert.
  • Lasse dein Pferd nur einige Schritte gehen und entlasse es aus der Übung.
  • Diese Übung in allen Gangarten und in beiden Richtungen üben.

Fazit: Wer nicht gewillt ist, mit Sitz, Schenkel und Gewicht zu arbeiten und dabei die Zügel anzupacken, weil man das im Westernreiten ja nicht tut, der hat nichts auf einem Pferd verloren.