Was Reitlehrer-Kommandos bedeuten

„Schenkel ran“

Schenkel ran heißt es, wenn ein gezielter Schenkeldruck im richtigen Moment ausbleibt. Das kann sich auf verschiedene Situationen beziehen: zum Beispiel beim Vorwärtstreiben des Pferdes oder auch, wenn es um Seitwärtsbewegungen geht.

„Schenkel weg“

Schenkel weg lautet das Kommando, wenn der Reitschüler mit den Schenkeln Dauerdruck ausübt. Denn dadurch stumpft er das Pferd ab und behindert die korrekte Ausführung verschiedener Lektionen. Seine Schenkel sollen weich, ruhig und ohne Druck am Pferd an- liegen. Man sagt auch: „mit dem Bauch atmen“

„Vorwärtstreiben“

Vorwärtstreiben fordert der Reitlehrer, wenn das Pferd zu langsam läuft. Für den Schüler heißt das: die Wadenmuskulatur der Unterschenkel anspannen und Druckimpulse geben. Im Schritt wechselseitig, in den anderen Gangarten gleichzeitig mit beiden Schenkeln.

„Den äußeren Schenkel verwahrend hinter den Gurt“

Den äußeren Schenkel verwahrend hinter den Gurt ruft der Reitlehrer, wenn das Pferd etwa in der Ecke, auf dem Zirkel oder in einer Volte mit der Hinterhand nach außen driftet. Gemeint ist der Schenkel, der zur Außenseite der Reitbahn zeigt. Er soll circa eine Handbreit weit hinter den Sattelgurt gelegt werden und dort passiv ruhen. Gleichzeitig arbeitet das der Bahnmitte zugewandte, innere Bein aktiv am Sattelgurt.

Schenkelhilfen
Hebt sich die rechte Seite des Beckens, nimmt das rechte Hinterbein gerade Traglast auf.

Meine persönlichen Tipps

  • Die Wirkung des Schenkels kann man gut auf einem stehenden Pferd üben (Foto). Achten Sie darauf, auf welcher Seite Ihr Becken absinkt. Auf dieser Seite entlastet das Pferd ein Hinterbein. Jetzt geben Sie auf dieser Seite einen Druckimpuls. Die abgesunkene Beckenseite hebt sich. Warum? Weil das Pferd sein Gewicht nun auf beide Hinterbeine verteilt.
  • Um feine, kaum sichtbare Schenkelhilfen geben zu können, müssen Sie erst am Sitz arbeiten.
  • Schenkelhilfen sind eigentlich Beinhilfen. Stellen Sie sich vor, wie Sie von oben nach unten durch das Bein fließen.
  • Halten Sie es wie François Robichon de la Guérinière: Reiten Sie mit ungezwungenen, aber ruhigen Schenkeln.
  • Große Reiter auf kleinen Pferden können die Schenkelhilfen durch Druckimpulse der Knie und Oberschenkel kompensieren.

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