Text: Alexandra Koch       Foto: imago images/blickwinkel

Ist es überhaupt möglich, im großen Getriebe der Mächtigen der Welt einen Beitrag für den Naturschutz zu leisten? In Zeiten von Greta Thunberg und den „FridaysforFuture“ stellen sich immer mehr Menschen nicht nur in Sachen Klimawandel diese Frage.

Es gibt zahllose Möglichkeiten, die Örtlichkeiten auf einer Reitanlage umweltgerecht zu gestalten. Stall, Weide und Wege kann man ohne großen Aufwand an vielen Stellen ein wenig umgestalten. Damit gelingt es oft ganz leicht, etwas für die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu tun und aktiv zu werden.

Ausgezeichnetes FN-Projekt

„Pferde fördern Vielfalt“ ist der Name eines Projekts des Deutschen Olympischen Sportbundes, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg, welches im März 2018 als „Projekt des Monats“ der UN-Dekade biologische Vielfalt ausgezeichnet wurde. Im Herbst 2018 folgte die Auszeichnung als „Projekt des Jahres“. Ein großer Erfolg der deutschen Initiative für mehr Umweltbewusstsein im eigenen Stall – vom Bau bis zur Mitarbeiterschulung.

„Die Idee des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) mit seinem Projekt ,Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben‘ haben wir mit großem Interesse aufgenommen und unter dessen Schirmherrschaft unseren eigenen Beitrag geleistet. Ein großer Teil der Pferdesportler fühlt sich in der Natur sehr wohl, sie sind Naturliebhaber. Wir versuchen, unsere Mitglieder mit dem Projekt dazu zu animieren, im Bereich Biodiversität noch intensiver zu arbeiten und das Thema in die Breite zu tragen“, erklärt Gerhard Ziegler, FN-Präsidiumsmitglied und Interessenvertreter der AG Landesverbände.

Im Rahmen des Projektes wird klar, dass bereits beim Aufbau einer neuen Reitanlage viel für den Umweltschutz getan werden kann. Liegen um einen Hof beispielsweise Schutzgebiete, gilt es diese im Besonderen zu beachten und auch die zukünftigen Einsteller dazu anzuhalten. Gleichzeitig sollte beim Bau darauf geachtet werden, die Umwelt so wenig wie möglich zu belasten und geringstmöglich in die natürlichen Abläufe einzugreifen. Eine jährliche Begehung des Reitstallgeländes und der Umgebung mit einem Biologen oder Naturschutzexperten kann in vielen kritischen Fragen für Klarheit sorgen. Für den schnellen Überblick sorgt der „Quick Check“ des Projekts, welcher als eine Bestandsaufnahme für Pferdehalter dienen soll. „Er liefert einen ersten Überblick für Pferdehalter, was für ihn möglich ist und wo er ansetzen kann“, so Ziegler.

Außerdem kann es hilfreich sein, sich selbst eine gewisse Artenkenntnis anzueignen und damit zu helfen, seltene Pflanzen und Tiere auf dem Hof oder in der Umgebung schützen. Das kann man mithilfe von Kursen ebenso erarbeiten wie durch die Lektüre von Tier- und Pflanzenführern. Regina Siemianowski, Biologin und Expertin für Biodiversität, empfiehlt für Einsteiger die Führer des Kosmos-Verlages. Einer davon ist „Was blüht denn da?“. Er erschien erstmals bereits 1935 und wurde bis heute vielfach überarbeitet und aufgelegt. Mittlerweile erscheint das Werk in der 59. Auflage und ist nach wie vor ein Standardwerk. „Das liegt vor allem an den hochwertigen Zeichnungen, welche das Erkennen der Pflanzen leicht machen“, so Siemianowski. Auch zum Thema Tiere, Bäume und Sträucher gibt es zahlreiche Naturführer im Verlag.

… den kompletten Artikel finden Sie in der Special-Ausgabe 13/2020.