Text: Nora Dickmann       Foto: www.Slawik.com

Man verbringt Jahre mit ihnen, zählt sie zu seinen besten Freunden und meint, sie in- und auswendig zu kennen. Aber Pferde überraschen uns immer wieder. Wir haben sieben ungewöhnliche Fakten gesucht, die Sie bestimmt noch nicht kennen!

Was uns Haarwirbel zeigen

Die Pferdetrainerin Linda Tellington-Jones sagt, dass man anhand der Wirbel Charaktereigenschaften von Pferden erkennen kann. Ist der Wirbel zwischen oder über den Augen des Pferdes, soll dieses einen eher unkomplizierten Charakter haben. Ist der Wirbel hingegen näher am rechten Auge gelegen, soll das Pferd einen schwierigen, aber vertrauenswürdigen Charakter haben. Liegt der Wirbel mehr am linken Auge, deutet dies auf eine geringere Arbeitsbereitschaft des Pferdes hin. Hat das Pferd zwei Wirbel, die sich neben- oder übereinander auf der Stirn des Tieres befinden, wird dieses Tier, so Linda Tellington-Jones, emotionaler sein und auch heftiger reagieren.

Mithilfe einer genetischen Studie haben brasilianische Wissenschaftler dies nun in einer Studie untersucht. Für diese Studie haben die Wissenschaftler bei 342 Quarter Horses die Wirbel kategorisiert: Wie viele Wirbel gibt es, auf welcher Seite des Halses befinden sie sich und wie viele von ihnen befinden sich vertikal am Kopf?

Merkmale finden

Die Gene, die sich in den Genomregionen befinden, hängen mit dem Wachstum der Haarfollikel zusammen und wirken sich auf die Merkmale der Wirbel aus. Aus der Untersuchung der brasilianischen Forscher resultiert, dass diese Gene tatsächlich psychische Merkmale beeinflussen können. Das bedeutet, dass ein Gen, welches u.a. auch für die Bildung der Haarwirbel zuständig ist, beispielsweise auch im Zusammenhang mit Depressionen stehen kann. Das Ergebnis der Studie: Die Lage des Wirbels kann durchaus Einfluss auf das Verhalten eines Pferdes haben.

Gut zu wissen

Forscher der University of Limerick untersuchten an 219 Rennpferden, ob die Richtung des Haarwirbel Aufschluss darüber gibt, welche Seite ein Pferd beim Wenden bevorzugt. Das Ergebnis: 104 von den 219 Pferden waren Linkshufer. 78 davon hatten einen Haarwirbel auf der Stirn, der entgegen der Uhrzeigerrichtung wuchs. 95 der 219 untersuchten Pferde waren Rechtshufer, von denen 64 einen Wirbel besaßen, der in die Uhrzeigerrichtung zeigte.

Manche Pferde bevorzugten auch keine Seite. Diese Tiere hatten meist entweder zwei Wirbel, bei denen die Haare in entgegengesetzter Richtung gewachsen sind, oder einen Wirbel, bei dem die Haare vom Ursprung des Wirbels gerade weggewachsen sind.

Weitere kuriose Fakten finden Sie in der neuen Mein Pferd- Ausgabe.