Text: Monika Schöbel           Foto: privat

Nach fast 30 Dienstjahren als Lehrkraft einer Mittelschule begann für Monika ihr Sabbatjahr auf einem Appalossahof in Namibia

Als eines meiner Vorhaben in diesem Jahr wollte ich ein paar Wochen irgendwo auf der Welt mit Tieren zu tun haben. Als passionierte Geländereiterin und Pferdebesitzerin stellte sich bald raus, dass es natürlich Pferde werden würden. Bei meinen Recherchen im Internet stieß ich auf die Farm von Annika und Leon, eine Appaloosazucht. Die wunderschöne und ziemlich neue Anlage sprach mich sehr an, und nach einigen netten Mails und der Hoffnung, dass mir Covid keinen Strich durch die Rechnung machen würde, buchte ich für November 2021 vier Wochen als Volunteer! Die Farm gibt es in dieser Form erst seit rund vier Jahren, und sie liegt ca. 70 Kilometer südöstlich von Windhoek, der Hauptstadt, und dem Flughafen von Namibia. Das Land dort verfügt über ein großes und qualitativ hochwertiges Grundwasserreservoir, sodass Bewässerung möglich ist und man das Wasser bedenkenlos trinken kann. Im November ist es dort ziemlich heiß, was vor allem die nachmittägliche Arbeit mit den Pferden „verlangsamte“. Dafür hatte ich jedoch eine richtige Luxusunterkunft, ein eigenes kleines Häuschen mit einer Art Minipool zum Eintauchen und Auffrischen. Mit mir waren zu der Zeit noch zwei 18-jährige Mädchen als Voluntärinnen und eine Reittrainerin dort. Früh um halb acht ging es los, wir halfen meist den „Grooms“ (Pferdepflegern) mit Futter zubereiten und verteilen und brachten danach die Pferde auf ihre entsprechende Tageskoppel. Ein Teil der Pferde verbrachte die Zeit ganz draußen auf dem Feld, die fünf Mutterstuten mit Fohlen im ähnlichen Alter hatten eine Koppel für sich, die zwei Stuten mit den kleinsten Fohlen waren nachts im Stall und kamen nur tagsüber raus. Anschließend stand Pferdetraining auf dem Programm. Die Trainerin zeigte uns Übungen im Horsemanship und in der Freiarbeit, später ritten wir dann auch aus. Mittags wurde für uns gekocht, und um 15 Uhr ging es wieder weiter. Nachmittags übten wir oft mit den Fohlen, Hufe zu geben oder anständig am Halfter zu laufen.

Ab ca. 16 Uhr halfen wir wieder den Grooms mit Futter und Pferdeführen. So sah ein normaler Arbeitstag aus, aber es gab immer wieder Freiraum für andere Aktivitäten, wie einen Ausflug nach Windhoek oder dem Tierarzt auf der Farm zu helfen. Zusätzlich hatten wir einige Male die Möglichkeit, mit dem Nachbarfarmer auf seiner Farm einen Gamedrive (Safari) zu machen, bei dem wir Antilopen, Giraffen und Zebras sahen! Auf Facebook (Joseph’s Dream Appaloosa Stud) und Instagram (sandwerf_namibia) sind noch mehr Eindrücke zu finden.

Ihre Monika Schöbel

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