Text: Nora Dickmann     Foto: www.Slawik.com

Im Nordwesten Irlands, in der Landschaft Connaught, sind die Connemara-Ponys zu Hause. Hier trotzen sie der vom Westwind und von Wasserläufen geprägten Landschaft und werden weltweit von vielen jungen und erwachsenen Reitern geliebt

Ursprünglich stammt das irische Pony aus dem westlichen Irland. Mit einem Stockmaß zwischen 128 und 148 Zentimetern zählen die Connemaras zur Gattung Pony, genauer genommen zu den G- und M-Ponys. Meist sind die Vierbeiner als Schimmel oder Braunisabellen zu finden, es gibt aber auch Rappen, Braune oder Füchse. Die gute sportliche Veranlagung führte dazu, dass Connemaras weltweit gezüchtet werden: im europäischen Ponysport sind sie eine feste Größe. So machten die rein gezogenen Connemara-Ponys bei den Pony-Europameisterschaften im Jahr 2011 rund zehn Prozent der Teilnehmer aus, wobei der Schwerpunkt vor allem im Springen und in der Vielseitigkeit liegt.

Skandinavische Vorfahren

Es wird vermutet, dass die frühsten Vorfahren der Connemaras skandinavische Reitponys waren, die mit den Wikingern ihren Weg nach Irland fanden. Keltische Völker sollen mit der Zucht der Connemaras begonnen haben, bevor im 16. Jahrhundert die wilden nordirischen Ponys mit spanischen Reitpferden gepaart wurden. Auslöser für diese Einkreuzung war der Untergang der spanischen Armada, deren Schiffe teilweise in Nordwestirland strandeten und ihre Fracht, unter anderem spanische Soldatenpferde, in Irland zurückließen.

Araber und englische Vollblüter wurden zwei Jahrhunderte später ebenfalls in die Rasse eingekreuzt. Dies führte dazu, dass das Erscheinungsbild des Ponys maßgeblich beeinflusst und nicht eindeutig festgelegt werden konnte. Im Jahr 1923 wurde die Connemara Pony Breeders Society gegründet, die 1926 ihr erstes Stutbuch herausgab. 1964 wurde das Stutbuch geschlossen, sodass die im kleinen Umfang durchgeführten Kreuzungsversuche mit anderen Rassen damit ihren Abschluss fanden und nur noch Ponys mit bereits registrierten Eltern eingetragen wurden. In Deutschland ist das Pony seit 1965 heimisch.

Heute unterscheidet man drei Typen des irischen Ponys: den Eastern-Typ, der sehr zierlich ist, den Irish-Draught-Typ, der als kräftig bezeichnet wird, und den Cliften-Typ, der die typischen Ponymerkmale aufweist und an das „Yellow Old Pony“ erinnert.

Kräftig und harmonisch

Die Ponys zeichnen sich durch einen kräftigen und harmonischen Körperbau aus, der dynamisch und gut proportioniert ist. Das Fell kann alle Grundfarben annehmen, darunter Braun, Schimmel, Fuchs und Rappe. Bei Isabellen ist die Grundfarbe durch das einfach vorhandene Cream-Gen (CrCr) aufgehellt. Doppelt aufgehellte Isabellen, die als Weißisabellen bezeichnet werden, finden sich ebenfalls. Hier liegen die Gene als CrCr vor und sind beide dominant, weshalb sie beide als Allee zur Ausprägung kommen. Auch Roans sind unter den Connemaras zu finden. Am häufigsten kommen bei den irischen Ponys allerdings Schimmel vor.

Der Kopf der Ponys ist durch große, ausdrucksstarke Augen und mittelgroße Ohren charakterisiert. Lange und schräge Schultern sowie ein mäßig breiter Rücken sind ebenfalls typisch für diese Rasse. Connemaras besitzen harte Hufe sowie trockenen Gelenke.

Mehr Informationen über die Connemara Ponys finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.