Text: Nora Dickmann       Foto: www.Slawik.com

Beim Putzen werden erste Massagetechniken bereits angewendet. Aber da geht noch mehr! Wir zeigen Ihnen, wie Sie selbst Hand anlegen und das Pferd mit einfachen Massagegriffen verwöhnen können

Nicht nur das Sportpferd, auch der Freizeitpartner oder der Wanderreitkumpel profitieren von Massagen. Sie verbessern schließlich die Gesundheit und steigern das Wohlbefinden. Eine Massage erhöht auch die Dehnbarkeit und die Biegsamkeit des Tieres, Sehnen und Gelenke werden durch die richtige Massage entspannt. Das wiederum fördert die Gesundheit und die Leistungsbereitschaft des Pferdes und man kann beispielsweise Temperaturunterschiede oder Verspannungen erfühlen. Gegebenenfalls kann der Reiter so schneller reagieren, bevor das Pferd erkrankt. Und außerdem verbringen wir so viel mehr Zeit mit unserem Tier und lernen es dadurch besser kennen.

Vorsicht ist geboten

Auch wenn all das für eine Massage spricht, ist nichtsdestotrotz Vorsicht geboten. Der Druck darf nicht zu hoch sein, bei Schwellungen und offenen Wunden sollte logischerweise auch nicht selbst Hand angelegt werden. Generell gilt: Langsam und sanft anfangen, Abstand zu den Gefahrenzonen halten und immer darauf vorbereitet sein, dass das Pferd sich erschrickt. Es ist und bleibt ein Fluchttier.

Vorweg sei noch gesagt: Da Pferde uns meist nicht ausdrücklich mitteilen (können), ob sie ein Griff schmerzt, können die Massagetechniken auch zuerst am Menschen geübt werden. Es gibt mit Sicherheit jemanden, der sich gerne einmal massieren lassen möchte. Wird dies beachtet, steht einer wohltuenden Massage nichts mehr im Weg.

Die einzelnen Massagegriffe

In der klassischen Massage gibt es fünf Techniken, deren Abfolge die eigentliche Massage bilden. Das Beherrschen dieser Techniken ist die Mindestvoraussetzung für eine effektive Massage.

1. Streichungen (Effleurage)

Diese Technik eignet sich besonders, um die Massage zu beginnen oder zu beenden. Durch die rhythmischen Bewegungen kann sich das Pferd an den Masseur und die Berührungen gewöhnen. Vielleicht sind diese ihm auch noch unbekannt? Dann bieten sich die Streichungen doppelt so gut an. Bei dieser Technik gleitet die gesamte Handfläche in langen Zügen über das Gewebe und kann, je nach Druckstärke, eine entspannende oder anregende Wirkung auslösen. Tiefer Druck transportiert Körperflüssigkeiten ab und regt die Talgproduktion an. Elastizität und Geschmeidigkeit der Haut sind die Folge. Die Streichungen können, je nach Größe und Empfindlichkeit der Muskeln, mit der rechten oder der linken Hand, mit den Fingerspitzen oder mit beiden Händen gleichzeitig durchgeführt werden.

Noch mehr Massagegriffe finden Sie in der aktuellen Mein Pferd.