Text: Lara Wassermann        Foto: www.Slawik.com

Eisige Temperaturen bedeuten oft auch die Angst, dass die Tränken einfrieren könnten. Damit Ihnen das nicht passiert und was grundsätzlich zum Trinkverhalten des Pferdes im Winter beachtet werden muss, dafür gibt es hier einige Tipps

Wie für alle Lebewesen ist auch für Pferde eine ausreichende Wasserversorgung lebenswichtig. Im Sommer, wenn es heiß ist, wird stark darauf geachtet, dass ausreichend Wasser auf den Wiesen und im Stall zur Verfügung steht. Ist es draußen kälter, sieht die Sache anders aus. Schnell gerät in Vergessenheit, wie hoch der Wasserbedarf des Pferdes trotz fallender Temperaturen ist.

Was braucht ein Pferd?

Ein ausgewachsenes Großpferd benötigt – je nach Fütterung, Witterung und Belastung – fünf bis zwölf Liter je 100 Kilogramm Körpergewicht. Das sind rund 30 bis 60 Liter am Tag. Am liebsten trinken Pferde Wasser mit einer Temperatur zwischen acht und zwölf Grad. Fehlt dem Körper die Flüssigkeit, wird automatisch die Energieversorgung heruntergeschraubt, und die Leistung lässt nach. Aber mehr noch: Auch der Stoffwechsel des Vierbeiners gerät ins Stocken, was sich vor allem auch auf die Verdauung auswirkt. Dies führt dazu, dass die Kolikgefahr drastisch ansteigt. Ohne Flüssigkeit wird der Darminhalt zu trocken, Verstopfungskoliken können die Folge sein. Körperflüssigkeiten wie Blut oder Lymphe sind auch von einer ausreichenden Wasserversorgung abhängig. Neben dem Wasser ist gleichzeitig auch eine kontinuierliche Bewegung wichtig, damit ausreichend Darmbewegung vorhanden ist.

Gefroren oder nicht vorhanden

Für diese häufig auftretende unzureichende Wasserversorgung sind bei kalten Temperaturen oft eingefrorene Tränken im Stall oder auf den Ausläufen und Paddocks das Problem. Jedoch neigen Pferde auch dazu, weniger zu trinken, sobald die Temperatur des Wassers niedrig ist. Pferde trinken zwar lieber kaltes als warmes Wasser, jedoch trinken sie davon deutlich weniger. Eine Studie aus den USA kam zu dem Schluss, dass Pferde durchschnittlich etwa 40 Prozent mehr trinken, wenn ihnen warmes Wasser angeboten wurde. In Bezug auf die Darmbewegung und die oft schlechte Wasserversorgung im Winter bedeutet das, dass es gut wäre, den Pferden mehrmals täglich einen Kübel mit temperiertem Wasser anzubieten – bestmöglich direkt nach der Fütterung, da Pferde dann am liebsten trinken.

Kleine Tricks

Damit Pferde mehr trinken, hilft es, einen Salzleckstein anzubieten. Wird dieser nicht angenommen, kann dem Kraftfutter gelegentlich einfach ein Teelöffel Salz beigemischt werden, da das Durstgefühl dadurch erhöht wird. Manche Pferde mögen auch Wasser mit Geschmack sehr gerne. Hierfür eignet sich das Aufgießen von einem Kamillen-, Kümmel- oder Fencheltee, der dann, verdünnt mit viel Wasser, gegeben wird. Aber auch ein sehr wässrig angerührtes Mash bringt Flüssigkeit ins Pferd. Außerdem führen unter anderem die enthaltenen Schleimstoffe des Mashs zu einer guten Darmbewegung, und auch die Konsistenz des Darminhaltes wird verbessert.

Für ausreichend Wasser sorgen

Wer sein Pferd auch im Winter auf dem Paddock und der Weide hat, muss sich also überlegen, wie eine ausreichende Wasserversorgung zu gewährleisten ist. Viele organisieren sich untereinander zum „Wasserdienst“. Der unliebsame Dienst bedeutet nicht nur, dass viele Kannen Wasser auf den Auslauf geschleppt werden müssen, sondern auch, dass es oft nicht möglich ist, dies am Vortag zu erledigen, denn über Nacht frieren auch die großen Wannen meist vollständig zu

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