Text: Aline Müller      Foto: www.Slawik.com

Ohne den Takt funktioniert beim Reiten gar nichts, denn er ist die entscheidende Grundlage. In Bezug auf das richtige Timing spielt aber auch das Tempo eine wichtige Rolle. So gelingt Ihnen eine feine, korrekte Hilfengebung

Übung 1: Auf dem falschen Fuß

Diese Übung hilft Ihnen, das Timing beim Angaloppieren zu verbessern und Fehler zu vermeiden.Das Angaloppieren aus dem Aussitzen ist für so manchen Reiter eine echte Herausforderung. „Wenn der Reiter den Bewegungen des Pferdes im Trab nicht mehr geschmeidig folgen kann, weil er sich zu sehr auf die Galopphilfe konzentriert, fangen viele Pferde an zu rennen. Der Reiter bekommt womöglich Angst, und der Vierbeiner auch. Dann geht das wilde Klemmen und Rennen los“, sagt Mitja Hinzpeter und erklärt, was in diesem Fall helfen kann: „Ich lasse meine Schüler dann aus dem Leichttraben angaloppieren.“ Wichtig dabei ist jedoch, dass der Reiter auf dem falschen Fuß leichttrabt. Immer wenn er sich hinsetzt, ist das äußere Hinterbein hinten und das innere vorne. Genau in diesem Moment wird die Galopphilfe gegeben. Immer nur einmal, ohne zu klemmen oder ständig Impulse am Schenkel zu geben. So gerät das Pferd nicht in Panik und lernt, aus einem geregelten Trab anzugaloppieren. Da der Reiter nicht aus dem Takt kommt, fällt es ihm leichter, den Moment zu erspüren, in dem die Galopphilfe gegeben werden muss, damit das Pferd im richtigen Galopp anspringt.

Übung 2: Zirkeltraining

Mit dieser Übung bekommen Sie ein Gefühl für den richtigen Takt im Galopp und die Größe der Galoppsprünge.Sie benötigen ein paar Pylonen, um sich Orientierungspunkte für drei Zirkel mit unterschiedlichem Durchmesser zu schaffen. Der erste Zirkel sollte 20 Meter, der zweite 15 Meter und der dritte zehn Meter groß sein. Ihre Aufgabe ist es nun, jeden Zirkel mit derselben Anzahl an Galoppsprüngen zu reiten. „Beginnen Sie zum Beispiel mit 18 Galoppsprüngen auf dem 20-Meter- Zirkel und reiten Sie anschließend auch die anderen beiden mit derselben Anzahl“, erklärt Mitja Hinzpeter. „Dabei ist es wichtig, dass jeder Galoppsprung auf dem jeweiligen Zirkel gleich groß ist. Wenn der Takt erhalten bleibt, braucht somit jeder Galoppsprung gleich viel Zeit.“

Bei dieser Übung wird der Rahmen des Pferdes je nach Anzahl der gewählten Galoppsprünge und der Reihenfolge der Zirkel messbar erweitert oder verkürzt. Beginnen Sie am besten bei A oder C mit dem Zählen. Natürlich können Sie auch im Trab das Zählen trainieren und statt Zirkeln Volten mit unterschiedlichem Durchmesser wählen.

Weitere Übungen finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.