Text: Nora Dickmann         Foto: imago images/ Frank Sorge

Schubsen, drängeln oder schrecken – wenn Pferde dies tun, ist das nicht nur nervig, sondern kann auch schnell gefährlich werden. Ein gut erzogenes Pferd ist deshalb unerlässlich für ein harmonisches und gefahrloses Miteinander. Dabei ist es wichtig, nichts zu erzwingen, sondern de Bedürfnisse des Tieres zu verstehen und damit eine sichere Basis zu schaffen

Drei Gründe, Nein zu sagen

Aus Liebe zum Pferd Nein zu sagen, ist wichtig. Denn heute wissen wir, dass Druck und Gewalt im Pferdetraining nichts bringen und die Pferde nur verängstigen. Der erste gute Grund, Nein zu sagen: Pferde benötigen klare Regeln, an denen sie sich festhalten können und die klar definiert sind. Das Pferd lernt so, dass der Mensch als eine kompetente und verlässliche Führungsperson anzuerkennen ist, mit der es gerne durch dick und dünn geht. Dies stärkt die Beziehung. Daraus lässt sich gleich Grund zwei schlussfolgern: Leichte und schwere Unfälle lassen sich verhindern, wenn Pferden klare Grenzen aufgezeigt werden. Denn überall gilt: Sicherheit hat oberste Priorität. Wenn schon die einfachsten Dinge am Stall nicht funktionieren, muss dringend an den Basics gearbeitet werden. Grund drei: Das Pferd ist ein Herdentier und es ist an Regeln gewöhnt. Diese bieten ihm Sicherheit und strukturieren das Miteinander in der Herde. Gleiches gilt für den Umgang mit dem Menschen. Lassen wir ihm alles durchgehen, verunsichern wir es damit. Das wiederum verursacht Stress.

Übung 1:

Ja“ in der Pferdesprache

Die erste und wichtigste Regel in der Pferdesprache ist, dass die Tiere „Ja“ und „Nein“ verstehen. Nur so kann eine gute und sichere Basis im Umgang aufgebaut werden.

  • Bestätigung à la „Ja, genau!“ ist wichtig. Reagiert das Pferd richtig, bestätigen Sie es damit, sofort alle Energie von ihm abzuziehen: ausatmen, Hand entspannen und den Blick senken. Sie können auch einen Schritt vom Pferd weggehen.
  • Teilweise richtig, aber noch nicht „die gewünschte Antwort“ vom Pferd: Machen Sie mit Ihren Aufforderungen weiter und/ oder formulieren Sie Ihr Anliegen anders. Die Energie bleibt also beim Pferd.

Übung 2:

Auf- und Abhalftern

Diese Situation begegnet Ihnen im Alltag häufig und sollte daher reibungslos verlaufen.

  • Können Sie sich Ihrem Pferd entspannt nähern, streifen Sie ihm das Halfter ruhig über. Dazu müssen Sie das Halfter vor- her nicht hinter Ihrem Rücken verstecken, sondern zeigen es einfach, indem Sie es in der Hand halten. Nach einer kurzen Begrüßung (siehe oben im Text), legen Sie den Strick über den Pferdehals und halftern auf. Sollte das Tier von Ihnen weg- schauen, können Sie mittels Strick den Kopf vorsichtig in Ihre Richtung drehen, um das Halfter anzulegen. Am Ende einfach Schnallen und Karabiner schließen und schon kann’s losgehen.
  • Beim Ausziehen des Halfters sollte das Pferd den Kopf in Ihre Richtung gedreht und auf eine angenehme Höhe gesenkt haben. Behalten Sie hier die Ruhe! Dreht das Pferd den Kopf weg, ziehen Sie nicht einfach das Halfter aus, sondern drehen Sie den Kopf erst wieder zu sich. Ist das Halfter ab, verabschieden Sie sich mit freundlichen Worten von dem Pferd und bedanken Sie sich gegebenenfalls für die gemeinsame Zeit

Den gesamten Artikel finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.