Text: Aline Müller         Foto: www.Slawik.com

Bei der Arbeit mit dem Pferd ist nicht nur die eigene körperliche Fitness wichtig, sondern auch eine gewisse Ausgeglichenheit. Awai Cheung hat mit seiner „Qi-Formel“ eine Methode entwickelt, mit der Sie sowohl Kraft und Balance fördern als auch innere Ruhe und Gelassenheit üben können

Die traditionelle chinesische Gesundheitslehre zielt darauf ab, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Dieser Zusammenhang wird im Reitsport häufig noch zu sehr unterschätzt. Wer mit Pferden arbeitet, kommuniziert und trainiert mit einem anderen Lebewesen: einem Tier mit einem eigenen Charakter, Bedürfnissen und einem individuellen Temperament. Wir sollten unseren Pferden mit Feingefühl begegnen. Doch Stress oder Sorgen im Alltag machen das nicht immer leicht. Dabei können diverse Stressfaktoren zu einer starken Belastung werden. Um die Gesundheit zu erhalten und gleichzeitig ausreichend Kraft und Motivation zu haben, ist ein entsprechender Ausgleich wichtig.

Fünf wichtige Säulen

Awai Cheung, ein Experte für asiatische Bewegungskünste, hat mit der Qi-Formel und dem Qi-Fitness-Programm einen besonderen Stil entwickelt. Er mischt Tradition und Moderne, Weisheiten und Gesundheitstipps zu einem vereinfachten Ansatz, der unserer heutigen Zeit angepasst ist. Er erklärt: „Das Qi-Formel-Konzept ist auf fünf Säulen aufgebaut: Kraft, Gelassenheit, Beweglichkeit, Achtsamkeit und Lebensfreude. Es bietet allen Reitern – ob Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen – kreative Anleitungen für mehr aktive Entspannung, Fitness und Wohlgefühl durch ausgewählte Übungen aus dem Yoga und Qigong.“ Der Einfachheit halber wird diese Kombination als „Qi-Fit Training“ bezeichnet. Die Übungen können Sie nahezu überall und zu jeder Tageszeit ausführen. „Bereits mit wenig Aufwand kann jeder Reiter seinen Tag entspannter und gesünder gestalten, sei es durch meditative Entspannungsübungen, Bewegungs- oder Rückentraining“, sagt Awai Cheung und hat für Mein Pferd Übungsempfehlungen zusammengestellt. Durch das Zusammenspiel von Bewegung, Atmung und Vorstellungskraft sollen nicht nur Stresspotenziale abgebaut, sondern auch Körper, Seele und Geist wieder in Einklang gebracht werden.

Der Stoff des Lebens

Der Mensch wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stets ganzheitlich, also als Einheit, betrachtet. „Gesund ist man, wenn Qi, die vitale Lebensenergie oder Urkraft, im Körper ungehindert fließen kann“, erklärt Awai Cheung. Dabei ist Gesundheit mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Eine gesunde Lebensweise beinhaltet ein aktives, selbstverantwortliches und vorbeugendes Handeln. „Durch einen entsprechenden Lebensstil bleiben Sie länger fit und ausgeglichen und stärken Ihr Qi“, so der Experte. Im Chinesischen hat der Begriff Qi viele Bedeutungen, zum Beispiel „Luft“, „Atem“, aber auch „Kraft“ oder „Energie“. Qi ist der Stoff des Lebens und wird oft als „Lebensenergie“ übersetzt. Awai Cheung beschreibt: „Qi fließt durch unseren Körper, durchdringt aber auch das ganze Universum. Die Erde oder Pflanzen besitzen es und sogar ein Raum kann über ein gutes oder schlechtes Qi verfügen. Zum Beispiel verbreitet Chaos schlechtes Qi.“ Schlechtes Qi äußere sich auch in negativen Emotionen wie Ärger oder Wut. Das körpereigene Qi benötigen wir unter anderem, um Muskeln zu bewegen oder die Körperwärme zu regulieren. Wir benötigen es, um zu atmen, zu denken und zu wachsen. Dabei wird Qi nicht nur von äußeren Umwelteinflüssen geprägt, sondern auch von unserem Lebensstil, dem inneren Befinden und dem seelischen Zustand.

Den kompletten Artikel finden Sie in der Mein Pferd Mai-Ausgabe.