Text: Alexandra Koch         Foto: privat/ Panikschlaufe

Die Panikschlaufe erobert die Reiterwelt! Sie ist ein innovatives Produkt Made in Schleswig-Holstein. Erfunden hat den Ring aus Kunstfasern, der in knallbunten Farben daherkommt, Neele Koblitz. Sie hat uns ihre Geschichte erzählt und ist heute stolz auf ein Produkt, das zu 100 Prozent in SH gefertigt wird und welches sie mittlerweile bei zahlreichen großen Pferdemessen erfolgreich präsentieren konnte

Die Panikschlaufe wird mittlerweile landauf-landab als die Innovation für sicheres Anbinden verkauft. Sie wird am Halfterring angebracht, wo sonst der Führstrick eingehakt wird. Dieser wiederum wird nun an der Panikschlaufe befestigt. Auch am Anbindering lasst sich die Panikschlaufe als Zwischenglied anbringen.

Kleine Schlaufe, große Sicherheit

Der kleine bunte Ring – den man von „Gold“ bis „Raspberry Pie“ in allen möglichen Farben erwerben kann – ist gerade bei nervösen Pferden und noch unerfahrenen Jungpferden überaus sinnvoll. Bei Panik löst sich die Schlaufe von selbst, wenn das Pferd übermäßig daran reißt. Überschlagen des angebundenen Pferdes und ähnliche Gefahren werden dadurch verhindert und das Fluchttier Pferd beruhigt sich in den meisten Fällen von selbst.

Außerdem ist der Pferdehalter vom Boden aus in der Lage, den Anbindestrick mit der Panikschlaufe mit einem einzigen einfachen Griff zu lösen, wenn das Pferd sich erschreckt bzw. in Panik gerät.

Sinnvoll ist die Panikschlaufe auch für das ruhigste Pferd, denn sie hat einen weiteren Vorteil: Beim Pferd auf die Weide oder aufs Paddock bringen, können sie so in einem Rutsch mit Lösen der Schlaufe in die Freiheit entlassen werden.

Erfindung aus Schleswig-Holstein

Erfunden und gestaltet wurde die Schlaufe von Neele Koblitz, die an der Uni Kiel den BA Industriedesign und MA Interfacedesign erfolgreich absolvierte. Sie lebt mittlerweile in Nordhastedt im Kreis Dithmarschen. Als leidenschaftliche Reiterin seit ihrer Kindheit war sie den Tieren immer schon eng verbunden und um ihr Wohlbefinden besorgt. „Durch mein Studium habe ich nun Methoden gelernt, für Probleme Lösungen zu finden. Also war schnell eine Art Kriterienkatalog geschrieben“, lacht sie. „Die Panikschlaufe sollte in meiner Vorstellung leicht, wiederverwendbar und modisch sein. Es war für mich ganz wichtig, dass die Reiter die Möglichkeit haben, Strick und Halfter ihrer favorisierten Marke/Farbe zu verwenden.“

Doch nicht nur mit dem Design, vor allem in Sachen Sicherheit traf Koblitz voll ins Schwarze. „Nach eine Recherche zu den entsprechenden Mitbewerbern, was eine gängige Design-Methodik ist, habe ich an- gefangen die Panikschlaufe zu entwickeln. Natürlich gab es einige Fehlschläge und Probleme, aber die Grundform war schnell gefunden und inspiriert durch den Wassersport. Denn was könnte bei einem „Kind der Küste“ näher liegen?“ Bei der Entwicklung lag ein besonderes Augenmerk auf dem Klett, der entsprechend stabil sein und viele Zyklen aushalten sollte.

Auf dem Weg zur bestmöglichen Sicherheit

„Nach einer etwa einjährigen Testphase vom „Shetty bis zum Shire“, wie ich es immer anmerke, da wir tatsächlich mit Pferden aller Statur geprobt haben, kam die Panikschlaufe dann auf den Markt und ich verkaufte die ersten Exemplare.“ Neele Koblitz stand in den Startlöchern für die erste Hansepferd-Messe. „Mit gepackten Koffern stand ich quasi vor den Toren der Messe. Dann bekam ich eine Benachrichtigung über eine eingehende Mail. „Betreff: Problem mit der Panikschlaufe“. Es hatte sich herausgestellt, dass ich eine minderwertige Charge an Klett vernäht hatte, bei welcher der Klett nach wenigen Öffnungszyklen nicht mehr funktioniert hat.“

Mehr Informationen zur „Panikschlaufe“ finden Sie in der November- Ausgabe der Mein Pferd.