Text: Aline Müller                  Foto: Trio Bildarchiv/ Manfred Greble

Training neu gedacht: Da jede Bewegung im Gehirn beginnt und jeder Reiter anders ist, setzt das Neuro-Rider-Programm genau dort an. Durch spezielle Tests und ein individuelles Übungsprogramm kann die Reittechnik gezielt verbessert werden – von Rhythmusgefühl über präzisere Bewegungen bis hin zu mehr Stabilität des Sitzes

Um das Neuro- Rider-Trainingsprogramm zu verstehen, ist es hilfreich zu wissen, dass unser Gehirn im Prinzip immer drei Dinge macht. Auch wenn diese Darstellung etwas vereinfacht ist, ist sie nützlich, um die Übungen richtig einzusetzen.

1. Input über den Körper und die Umgebung empfangen

Unser Gehirn ist sozusagen die Schaltzentrale unseres Körpers. Es steht sowohl mit der Außenwelt, als auch mit dem Inneren des Körpers in Verbindung. Input kommt von Rezeptoren, die als eine Art Messfühler zu verstehen sind. Rezeptoren befinden sich nicht nur in der Haut, sondern auch in Muskeln, Bändern, Sehnen und sogar in Knochen. So erhält unser Gehirn Informationen über die Bewegung der Gliedmaßen und ihre Lage zueinander. Photorezeptoren auf der Netzhaut der Augen sind lichtsensibel und geben Input für das visuelle System. Fühler für Schallwellen und Sensoren für Schwerkraft und Beschleunigung sind im Innenohr zu finden. Zudem verfügen wir über Rezeptoren für Temperatur- und chemische Veränderungen im Körper. So ändert sich der ph-Wert unseres Blutes durch unsere Atmung. Diese Veränderungen steuern wiederum das Atemsystem.

2. Input verarbeiten und entscheiden

Unser Gehirn ist der Boss der Firma Körper. Ständig muss er Berichte aus den verschiedenen Abteilungen und Standorten des Unternehmens prüfen. Sind sie vollständig? Anschließend werden sie ausgewertet. Anhand der Datenlage und der Datenverarbeitung trifft das Gehirn sozusagen Entscheidungen, was als nächstes getan wird. Diese Vorgänge nehmen wir nicht bewusst wahr.

3. Output produzieren

Eine absichtliche oder unabsichtliche Bewegung in einer bestimmten Qualität, ein wackelnder Kopf beim Reiten oder eine hängende Schulter, ein emotionaler Ausbruch, kraftvolle, gehemmte oder eben verkrampfte Bewegungen – ein Output kann vielfältig aussehen. Auch Schmerzen sind ein Output unseres Gehirns. Ebenso die Ausschüttung von (Glücks-)Hormonen oder sogar die Funktion des Immunsystems.

Mehr Informationen zu dem „Neuro-Riding-Programm“ finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.10

#doitride-Newsletter   Sei dabei und unterstütze die #doitride-Kampagne! Mit unserem Newsletter verpasst Du keine Neuigkeiten rund um #doitride. Jetzt aktivieren!