Text: Alexandra Koch        Foto:Shutterstock/ gabriel12

Irland hat einen Ruf als Reiternation, den die jüngsten Erfolge nicht nur im Spring-, sondern auch im Vielseitigkeits- und Dressursattel bestätigen. Aber es braucht keinen Darragh Kenny, keinen Cathal Daniels und keine Judy Reynolds, um Irland als Pferdenation zu erkennen

Weiter geht es nach Süden und damit nach Killarney, eine weitere Pferderegion der Grünen Insel. Der Killarney National Park liegt direkt am berühmten „Ring of Kerry“, einer Ringstraße, die bis ans Meer reicht. Wanderritte werden im Nationalpark vielfach angeboten. Die Gegend um den Lough Leane, den Muckross Lake und den Upper Lake bietet herrliche Ansichten, sowohl zu Pferd als auch als Wanderer. Wanderer haben den Vorteil, dass sie auch den bekannten Torc-Wasserfall aus nächster Nähe bewundern dürfen.

Jedoch werden dorthin auch Kutschfahren angeboten, die noch ein paar Meter Fußweg beinhalten. Zu den Kutschen ist anzumerken, dass die Pferde zwar ihr „Heu“ als Kutschpferd verdienen, aber in den allermeisten Fällen sehr gepflegt sind und von ihren Besitzern wirklich sehr gut behandelt werden. Jaunting Cars, wie die leichten Einspänner dort heißen, haben in der Gegend eine lange Tradition. Viele der Kutschen beginnen ihre Fahrt in Muckross House, einem Anwesen aus dem 19. Jahrhundert.

Ein Tipp: Das Haus selbst ist für „Nicht-Iren“ gar nicht mal so spannend, außer man möchte tiefer in die hochherrschaftliche Geschichte eintauchen. Vielmehr sind es die weitläufigen Gärten, die wirklich Freude machen. Mit der Kutsche geht es (ebenso wie zu Fuß) zu der sehr sehenswerten Ruine der Muckross Abbey aus dem 14. Jahrhundert. Besonders beeindruckend wirkt eine jahrhundertealte Eibe, die inmitten des Kreuzganges wächst.

Oftmals werden die Jaunting Cars in Killarney von den klassischen irischen Kutschpferden, den Irish Draughts, gezogen. Diese haben sich jedoch nicht nur in diesem Bereich, sondern auch in der Vielseitigkeit und bei den zahlreichen in Irland so populären Shows bewährt. Auch Irish Draught Horses überzeugen durch ihre Gesundheit und ihre starken Knochen, die vermutlich auf das feuchte, aber milde Klima zurückgehen.

Praktische Hinweise

Anreise:

Die irische Hauptstadt Dublin fliegen zahlreiche Fluggesellschaften inklusive der Lufthansa an. Shannon an der Westküste ist eine Alternative für all jene, die nicht so lange Wege mit dem Auto zurücklegen möchten. Hier ist man mitten im Geschehen zwischen Connemara und Killarney.

Ein Mietwagen lohnt sich auf jeden Fall, da das Bahnnetz in Irland recht dürftig ausgebaut ist und fast ausnahmslos zwischen den größeren Städten verkehrt. Busse fahren zwar auch alle kleinen Orte an, jedoch oft nur selten am Tag. Mit dem Mietwagen bleibt man flexibel.

Unterkunft:

Irland ist das Land der Bed-and-Breakfast-Unterkünfte. Diese sind fast immer privat, und es ist spannend, in welche Familie man gerade eingeladen wird. Fast immer sind die Gastgeber freund­lich und offen und servieren ein riesengroßes Frühstück. Ein typical Irish breakfast – das muss man probiert haben. Mittlerweile gibt es fast überall auch eine üppige vegetarische Variante. Auch Reitställe in diesem Stil sind in der Region vorhanden.

Luxuriös kann es natürlich auch zugehen in Irland. Dafür eignen sich bestens die alten Herrenhäuser (Manors), welche, quer über die ländlichen Regionen verteilt, immer wieder auch Pferde ihr Eigen nennen und Reitunterricht sowie Ausritte über das eigene weitläufige Gelände bieten.

Mehr Informationen finden Sie in der Mein Pferd Dezember-Ausgabe.