Lockerungs- und Versammlungsübungen

Die folgenden Übungen hören sich wieder sehr leicht an. Aber wenn sie sehr sauber und mit weicher Hand geritten werden, sind sie gar nicht mehr so einfach zu reiten. Wenn es heißt „gerade“, muss das Pferd auch wirklich sehr gerade gerichtet sein. Das heißt: die Hinterhand muss in die Vorderhand einfußen. Wenn Du aus der Wendung kommst werden die Zügelhände und die Schenkel geradeausgerichtet und der Blick geht nach vorne. Bemühe Dich genau in Bewegungsrichtung zu sitzen. Beachte: Für ein junges Pferd ist das „Geraderichten“ wegen der natürlichen Schiefe nicht einfach und auch nicht an einem Tag zu bewerkstelligen, sondern sollte immer wieder durch viele Übergänge, Seitwärtsübungen und Biegung/Stellung gefördert werden.

Lockerungsübung

Diese Übung kannst Du eigentlich nicht übertreiben. Es ist eine leicht zu behaltende Übung, bei der es wie bei allen Übungen nicht nur um das Abspulen der Figuren geht, sondern um das saubere Reiten. Es ist eine Super-Aufwärmübung für Pferd und Reiter. Es wird der Vorwärtsdrang gefördert und dem Pferd beigebracht den Rhythmus auch bei Richtungsänderungen beizubehalten. Zum Versammeln des Pferdes immer wieder „checken“!!! Hierzu die Übung: Leichttraben Großer Zirkel rechts bei C Am Ende des Zirkels (bei C) geradeaus und durch die Ecke Geradeaus für 1-2 Schritte und dann auf die Diagonale Umsitzen bei X Weiter diagonal und durch die Ecke Geradeaus und bei A Zirkel links Am Ende des Zirkels geradeaus und durch die Ecke Geradeaus für 1-2 Schritte Diagonale Wiederholungen Diese Übung macht nur Sinn, wenn beim Wort „geradeaus“ auch wirklich geradeaus geritten wird und dann erst die Wendungen oder Zirkel sanft und rechtzeitig eingeleitet werden.

Schritt – ausgessener Trab – Schritt

Dies ist die einfachste und beste Übung für einfache Versammlung. Durch diese Übung werden die Gelenke des Pferdes beweglicher. Dazu muss ich aber sagen, dass diese Flexibilisierung der Gelenke in Western-Pleasure Kreisen nicht so erwünscht ist, weil das Pferd dadurch beschwingter geht. Mir egal – es ist aber besser fürs Pferd -!!! Zum Versammeln des Pferdes immer wieder „checken“!!! Hierzu die Übung: Schritt durch die Ecke auf die lange Seite der Bahn Wenn das Pferd geradegerichtet ist: ausgesessener Trab für 7-8 Meter, dann in den Schritt für lediglich 1-2 Schritte und gleich wieder in den ausgesessener Trab für 7-8 Meter, dann wieder in den Schritt für 1-2 Schritte und wieder ausgesessener Trab durch die Ecke Wenn das Pferd geradegerichtet ist: Schritt Halt Andere Richtung Bei dieser Übung muss die Hilfe zum erneuten Trab schon kommen, wenn das Pferd eben erst zum Schritt durchpariert ist. Ansonsten werden es mindestens vier bis fünf Schritte, bevor du wieder im Trab bist.

Schritt – Leichttraben – Schritt

Mit jedem Übergang “nach unten” versammelt sich Dein Pferd mehr. Später solltest Du fühlen, wie sich Dein Pferd beim Übergang „hinsetzt“ und in Deine Hand läuft. Sein Genick und Hals sollten sich anheben ohne den Kopf zu heben. Mit jedem Übergang „nach oben“ solltest Du merken, wie sich Dein Pferd hebt, den Rücken runder nach oben beugt. Außerdem kannst Du damit das „Timing“ des Gangwechsels üben. „Checken“ nicht vergessen“!!! Hierzu die Übung: Schritt Schritt durch die Ecke auf die lange Seite Wenn dein Pferd geradegerichtet ist, gib die Hilfen für ausgesessenen Trab ausgesessener Trab für nur 2 Schritte Leichttraben für 4 Schritte ausgesessener Trab wieder für nur 2 Schritte Schritt für 2 Schritte ausgesessener Trab für 2 Schritte Leichttraben für 4 Schritte ausgesessener Trab für 2 Schritte Schritt für 2 Schritte ausgesessener Trab für 2 Schritte Leichttraben für 4 Schritte Schritt Halt Andere Richtung Wichtig: Bei dieser Übung ist es das Wichtigste, dem Pferd beim Übergang in den ausgesessenen Trab nicht in den Rücken zu fallen, weil es sonst den Rücken sofort hohl macht. Also sehr weich hinsetzen!   Das nächste Thema zu dieser Reihe: Runde Zirkel und anpassen der Schrittlänge   Hier kommen Sie zur Übersicht