Prognose

Je eher ein Geschwür festgestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen

Magengeschwüre zu erkennen ist für den Besitzer häufig nicht leicht. Denn nicht jedes Pferd zeigt Symptome. Zudem weisen die Symptome auch nicht eindeutig auf ein Magengeschwür hin. Daher wird eine Diagnose mittels Magenspiegelung häufig zu spät veranlasst. Dabei heilen leichte Fälle von Magenschleimhautentzündungen ganz von allein ohne medikamentelle Behandlung innerhalb von drei bis sechs Monaten wieder, wenn man die Auslöser wie Stress oder falsche Fütterung abstellt.

Bei einer Therapie mit dem Wirkstoff Omeprazol geht es den erkrankten Pferden häufig nach nur wenigen Tagen wieder besser. Dennoch muss die Behandlung über einen längeren Zeitraum von etwa ein bis drei Wochen fortgesetzt werden. Werden Blutungen und Wunden im Magen nicht rechtzeitig erkannt, können Magengeschwüre im schlimmsten Fall auch durch die Magenwand brechen. Dann droht eine tödliche Bauchhöhleninfektion.

Magengeschwüre beim Pferd
Positiv sind artgerechte Haltung und wenig Stress

Vorbeugung

Mit artgerechter Fütterung, wenig Stress und regelmäßigen Wurmkuren lässt sich eine Erkrankung vermeiden.

Normalerweise würde ein Pferd in der freien Wildbahn nicht an Magenläsionen leiden. Denn häufig verschuldet der Mensch mit schlechter Fütterung, falschen Haltungsbedingungen und unnötigen Stressfaktoren, dass Pferde an Magengeschwüren erkranken. Generell lässt sich deshalb sagen, dass man mit artgerechter Haltung und Fütterung sowie einem sensiblen Umgang mit Pferden bestimmte Krankheiten vermeiden kann. Das gilt auch für Magenschleimhautentzündungen und -geschwüre.

Eine individuelle Fütterung ist eine der wichtigsten Maßnahmen, die der Mensch ergreifen kann. Ideal für den kleinen Pferdemagen sind mehrmals über den Tag verteilte, kleine Futtergaben, um lange Nüchterungszeiten, aber auch eine Magenüberladung zu verhindern. Nur zwei Mal am Tag Heu zu füttern ist daher häufig zu wenig. Rohfaserreiches Heu und Gras sind generell die beste und natürlichste Kost für den Pferdemagen. Die optimale Heumenge beträgt bei Pferden am Tag ungefähr 1 bis 1,5 Kilogramm je 100 Kilogramm Körpermasse. Die Kraftfuttermenge einer Mahlzeit sollte 0,5 Kilogramm je 100 Kilogramm Körpermasse nicht übersteigen.

Wichtig für die Optimierung der Speichelproduktion ist die Regel: Raufutter vor Kraftfutter, außerdem regelmäßige Zahnkontrollen und eventuelle Behandlungen. Vermeiden und heilen lassen sich Magenulzera auch, indem die Stressfaktoren abgeschaltet werden. Diese Faktoren

sind jedoch individuell sehr verschieden. So kann zum Beispiel bereits ein unliebsamer Boxennachbar bei einem Pferd zu Stress führen. Ein anderes Pferd lässt sich durch Transporte stressen.

Fohlen leiden oft an Geburtsstress, Unruhe nach der Geburt oder unter hektischem menschlichem Verhalten. Deshalb sollte die Hektik der heutigen Zeit, die auch dem Menschen Magengeschwüre bereitet, niemals auf das Pferd übermittelt werden. Mit Vorsicht zu genießen ist zudem eine Langzeitbehandlung mit Schmerzmitteln. Einem starken Magendasselbefall wirken Sie mit Wurmkuren entgegen.

Magengeschwüre beim Pferd
Wichtig für Pferde ist die Gabe von Raufutter

Unsere Tipps

  • Für die Gastroskopie muss das Pferd eine komplette Nacht (ca. 12–16 Stunden) nüchtern bleiben. Diese Nacht kann es in der Heimatbox oder in der Klinik verbringen. Hält man das Pferd zu Hause, sollte man es mit einem Maulkorb versehen. Oder in einer völlig leeren Box unterbringen. Ungeeignet ist eine Spänebox, da Pferde häufig dazu neigen, die Späne aus Verzweiflung zu fressen. Auf dem Weg in die Klinik dürfen dann natürlich auch weder Heu noch Leckerli oder Ähnliches gefüttert werden.
  • Die Gastroskopie erlaubt eine genaue Beurteilung vorhandener Geschwüre hinsichtlich Aussehen,Anzahl, Schweregrad und Lokalisation. Anhand dieser Befunde werden Magengeschwüre dann in vier Schweregrade unterteilt. Danach richtet sich die Prognose sowie die Therapie. Zudem kann der Zustand der Magenschleimhaut bestimmt werden. Ist diese verdickt, ist das ein eventueller Hinweis auf einen angestiegenen Säurespiegel im Magen. Das ist zum Beispiel im Zusammenhang mit einer Magenentleerungsstörung der Fall.
  • Je nach Ursache und Schweregrad der Magenschleimhautläsionen stehen mehrere Therapieoptionen – wie Futtermanagement und Verabreichung von Zusatzfuttermitteln mit Wirkstoffkombinationen – zur Verfügung. Zum Ziel haben alle, die Säureeinwirkung auf die Magenschleimhaut zu reduzieren.

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