Dämpfigkeit, Druse
[textblock][bildlinks webeditionid=““/][inhalt]Dämpfigkeit
siehe Bronchitis

Druse

Definition
Die Druse ist eine ansteckende, bakterielle Infektion.

Erscheinungsbild
Das Pferd wirkt lethargisch, hat wässrig-trüben, später eitrigen Nasenausfluss und hohes Fieber. Schluck- und Fressbeschwerden können hinzukommen. Das Pferd hustet und hat geschwollene Lymphknoten am Kopf. Die Erkrankung bricht etwa eine Woche nach der Ansteckung aus, dauert 1-2 Wochen und heilt normalerweise gut aus. Das erkrankte Pferd ist matt und unachtsam. Es hat zunächst hohes Fieber (39,5-40,5°). Nach einigen Tagen hustet das Pferd trocken und krampfartig. Der Nasenausfluss wird eitrig. Die Lymphknoten am Kopf wie im Kehlgang, an den Ganaschen und im Rachen sind deutlich geschwollen, warm und schmerzhaft. Das Pferd streckt den schmerzenden Hals nach vorne. Die Schwellungen können als Abszesse aufbrechen Die Nüstern sind oft schmutzig verklebt. Auch die Augen zeigen bald eitrigen Ausfluss. Weitere Lymphknoten am Kopfinneren und den Luftsäcken schwellen an und führen zu Atembeschwerden. Fressen und Trinken fällt schwer. Das Fieber geht wieder zurück. Komplikationen treten auf, wenn sich die Eiterbeulen nicht nach außen, sondern nach innen öffnen und entleeren. Dadurch kann es zu Lungenentzündungen, Luftsackvereiterungen oder Entzündungen der Organe kommen. Diese Drusenform bezeichnet man als streuend oder metastasierend. Werden Lunge, Leber, Milz, Nieren oder das Gehirn befallen, wird die Entzündung lebensbedrohlich. Auch Darm, Gelenke, Sehnenscheiden oder Genitalien können befallen werden. Es kann in der Folge zu chronischen Infektionen mit Blutarmut oder Petechialfieber kommen. Folgeerscheinungen der Druse sind auch Kehlkopfpfeifen, Periodische Augenentzündung oder eine Lähmung des Schluckreflexes.

Ursachen
Urheber ist das Bakterium Streptococcus equi, das sehr ansteckend ist. Es befällt den oberen Atemtrakt von der Nase bis zu den Luftsäcken. Das Bakterium ist gegen die Abwehrkräfte des Pferdes durch eine Kapsel und ein Eiweißgift geschützt. Die Ansteckung erfolgt meist über feuchte Atemluft etwa beim Schnauben von Nüstern zu Nüstern. Die Bakterien bleiben monatelang ansteckungsfähig und können auch über Menschen oder Materialien übertragen werden.

Sofortmaßnahmen
Das Pferd muss sofort isoliert werden, um eine Ansteckung zu vermeiden. Für das erkrankte Pferd verwendetes Putz- und Sattelzeug darf nicht für andere Pferde benutzt werden. Gefüttert wird angefeuchtetes Heu und feuchtes, weiches Kraftfutter. Dem Pferd wird täglich Fieber gemessen und es muss tierärztlich behandelt werden.

Behandlung
Der Tierarzt nimmt Tupferproben aus Nase und Rachenraum oder von einem Abszess. Die Behandlung mit Antibiotika, hier meist Penicilin, ist umstritten. Die Abszesse öffnen sich dadurch manchmal schlecht oder leeren sich nach innen. Sie sollten mit Wärme und einer Zugsalbe behandelt werden. Reife Abszesse werden vom Tierarzt aufgeschnitten und mit einer Desinfektionslösung oder Wasserstoffperoxid ausgespült.  Kommt es aufgrund eines Abszesses zu Atemnot, wird er vor der Reifung aufgeschnitten. Das Pferd braucht Stallruhe. Zweimal täglich muss Fieber gemessen werden. Feucht-warme Umschläge und Fütterung von weichem Futter vom Boden erleichtern dem Pferd das Fressen. Betroffene Pferde bleiben auch nach scheinbarer Ausheilung ansteckend und müssen daher mehrmals nachgetestet und noch gut einen Monat isoliert gehalten werden. Gibt es Boxennachbarn, sollten die Trennwände mit Plastikplanen ausgekleidet werden, damit Atemfeuchtigkeit des kranken Tieres nicht zum gesunden hinübergelangen kann. Häufig werden Pferde bis zum sechsten Lebensjahr befallen. Am schwersten trifft die Krankheit Fohlen und alte Pferde, da sie eine schwächere Abwehr besitzen.

Alternative Heilmethoden
Zur Stärkung der Abwehrkräfte kann dem Pferd Obst, Kräuter wie Hagebutte, Quecke und Löwenzahn sowie Apfelessig angeboten werden. Ein Kopfumschlag mit warmen, gekochten und zerkleinerten Kartoffeln tut dem Pferd gut. Die Nüstern können vorsichtig gereinigt, desinfiziert und mit einer Heilsalbe wie Ringelblumensalbe eingerieben werden. Der Stall sollte sauber, trocken und staubfrei sein.

Vorbeugung
Es gibt eine Impfung gegen Druse, die allerdings sehr teuer ist. Meist reicht die Influenza-Impfung aus, da Druse oft als Folgeerkrankung der Influenza beobachtet wird. Besondere Ansteckungsgefahr besteht überall dort, wo viele Pferde zusammenkommen wie auf Turnieren, Messen oder Jagden oder in Stallungen mit häufigem Pferdewechsel.

Literatur
 Dülffer-Schneitzer, Beatrice: Pferde Gesundheitsbuch. FN Verlag.
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