Mehr Pferdeglück

Ungemütlich gemütlich

Gerade hatte ich mich eingegroovt: Wenn ich vom Stall komme, kann ich noch entspannt duschen gehen, mir was Lockeres anziehen und eine gemütliche Runde mit meinen zwei Langnasen drehen. Dabei hab ich Kopfhörer auf den Ohren und entspanne bei einem guten Podcast, Hörbuch oder Musik, je nachdem, wonach mir an dem Tag ist. Wenn ich zurückkomme, kann ich mich, wenn’s ziemlich gut läuft, bei Sonnenunter- gang noch mit einem Glas Wein raussetzen. Herrlich!

Nachdem ich die letzte Zeit eher mittags mein Pferd versorgte und jetzt wieder auf abends switchte, musste ich entsetzt feststellen, dass mein gerade so bequemer Rhythmus einem neuen, ungemütlicheren weichen muss. Irgendwie war völlig an mir vorbeigegangen, wie weit dasJahr schon fortgeschritten ist und wie schnell es abends nun wieder dunkel wird. Sowohl die Kopfhörer bei den Spaziergängen (zu gruselig, wenn man im Dunkeln nichts hört) als auch den entspannten Wein draußen bei Sonnenuntergang kann ich mir jetzt also schnell wieder abgewöhnen.

Und noch eine Sache muss ich wohl akzeptieren: Das Putzen vor dem Reiten dauert wieder länger. Vorbei die Tage, an denen man nur schnell drüberputzt und schon satteln kann. Jetzt ist Fellwechsel und Matschzeit, und das heißt auch, dass mehr Zeit dafür eingeplant werden muss.

Jedes Outfit ist nach einem Stalltag übersät mit Haaren, und das geliebte Stallauto wird auch gleich noch mit eingesaut, sodass es viel häufiger sauber gemacht werden muss. Dazu kommt noch, dass auch die Pferde oft knackiger sind. Wenn ich mir den ganzen Mehraufwand vorstelle, den die aktuelle Saison so mit sich bringt, wird mir auch klar, warum ab jetzt viel Zeit der Freizeit damit verbracht wird, gemütlich mit dem Liebsten auf dem Sofa zu liegen. Wir sind in der kalten Jahreszeit nicht fauler, sondern müssen einfach für alles mehr Kraft aufwenden und brauchen Auftankzeit! Zumindest rede ich mir das ein, während ich mich gerade, passend zur Dunkelheit, schon mit Jogginghose auf die Couch lege, statt noch den Papierkram zu erledigen, der schon ein paar Tage darauf wartet, abgearbeitet zu werden.

Falls das Pferd morgen jedoch wider Erwarten weniger dreckig, weniger haarig oder weniger anstrengend sein wird, brau- che ich wohl leider eine neue Ausrede …

Ich wünsche Ihnen eine kuschelige, entspannte 3. Jahreszeit. Sie als Reiter haben es sich wirklich verdient! 😉

Lara Wassermann

Leitende Redakteurin Mein Pferd

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