Text: Alexandra Koch         Foto: www.Slawik.com

Leinstroh, Roggenstroh, Gerstenstroh, Hanfstroh und deren Eigenschaften als Einstreu sind bislang eher unbekannt. Doch die Alternativen zu Weizenstroh haben es in sich. Ein genauerer Blick darauf lohnt sich, um die optimale Einstreu fürs Pferd zu finden. Weizenstroh an sich wird nicht selten bereits als „Einstreu von gestern“ abgetan, was ihm jedoch keineswegs gerecht wird. Denn nach wie vor besitzt es einige Vorteile gegenüber manch anderer modernen Einstreuform. Denn eins ist klar: Stroh gehört noch lange nicht zum „alten Eisen“!

Gute Einstreu muss in der Lage sein, die Feuchtigkeit effektiv zu binden. Unsere Pferde haben nun einmal ihre Toilette im gleichen „Zimmer“ wie ihr „Bett“. Das bedeutet, dass umso umfangreicher dafür gesorgt werden muss, dass die Einstreu alles, was hinten rauskommt, aufnimmt und dennoch ein angenehmes „Wohnklima“ zum Liegen und Schlafen bietet.

Beim Thema Feuchtigkeit muss letztendlich die passende, hochwertige Einstreu den Großteil der Bindung übernehmen. Stroh ist nach wie vor die am meisten genutzte Art der Einstreu, ist aber genau in diesem Bereich gegenüber einigen Mittbewerbern deutlich unterlegen.

Weizenstroh bleibt ein Dauerbrenner

In den meisten Ställen wird nach wie vor traditionell die Box mit Stroh eingestreut. Dies hat für viele Pferdehalter den Vorteil, dass die Einstreu auch als zusätzliche Raufutterration dienen kann und Heu bzw. Heulage teilweise ersetzt. Etwa ein Drittel des Raufutterbedarfs kann mit Stroh gedeckt werden. Bei Pferden werden häufig Weizen-, Roggen- und Haferstroh verwendet. Roggenstroh empfinden Pferde als weniger schmackhaft als Haferstroh. Weizenstroh wird am häufigsten eingesetzt, da es Flüssigkeiten sehr gut aufsaugt und außerdem relativ geschmacksneutral ist

Stroh ist relativ leicht anfällig für Schimmelpilze. Fühlt das Stroh sich feucht an, eignet es sich nicht als Einstreu, denn es könnte bereits belastet sein. Schwarze oder graue Beläge sind ebenfalls ein Indiz für Schimmelbildung. Stroh sollte beim Aufschütteln eine nur geringe Staubmenge freisetzen, dann ist die Qualität gut. Bei der Einstreu mit Stroh verwendet man im Falle der Wechselstreu etwa ein Drittel Ballen täglich für eine Einzelbox.

Getreidestroh produziert eine nicht unwesentlich große Menge an Mist. Ein weiterer Nachteil, der sich erst in den letzten Jahren herauskristallisierte, ist der vermehrte Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft. Derart behandeltes Stroh sollte nach Möglichkeit nicht den Weg in die Stallungen finden. Bio-Stroh stellt zwar eine Alternative dar, doch muss hier die Trocknung aufgrund der Durchsetzung mit zahlreichen Kräutern noch umfangreicher erfolgen. Das Problem Schimmel darf nicht unterschätzt werden.

Mehr Informationen zu Einstreu-Alternativen finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.