Text: Redaktion      Foto: imago images/ Frank Sorge

Um das Pferd artgerecht zu betten und seinen Bedürfnissen gerecht zu werden, sind die richtigen Bodensysteme gefragt. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Wahl der Einstreu achten sollten.

Sie kennen es sicherlich von sich selbst: Wenn Sie ein paar schlaflose Nächte hinter sich haben, sinkt Ihre Leistungsbereitschaft drastisch. Ähnlich sieht es bei Pferden aus – auch bei ihnen spielt ausreichend Schlaf eine wichtige Rolle für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit. Dabei schlafen Pferde meist nicht länger als 20 Minuten am Stück, dafür allerdings häufiger am Tag, sodass sie durchschnittlich auf etwa fünf Stunden Schlaf täglich kommen. Pferdeverhaltenstherapeutin Alexandra Edinge (www.edinge-pvt.de) beschäftigt sich mit dem Schlafverhalten von Pferden.

Wie schlafen Pferde?

Pferde ruhen in drei verschiedenen Schlafpositionen: im Stehen, in der Brustlage und der Seitenlage. Im Stehen sind die Muskeln des Pferdes entspannt, die Hinterbeine werden im Wechsel entlastet, und die Augen sind meist halb geschlossen. In der Brustlage sind die Beine des Pferdes angewinkelt, der Kopf wird getragen, und das Pferd kann bei Gefahr schnell aufstehen. In der Seitenlage liegt das Pferd flach auf der Seite, und die Beine sind meist ausgestreckt. Zudem unterscheidet man drei Schlafphasen: das Dösen, die Leichtschlafphase und die Tiefschlafphase. Im Tiefschlaf kommen die Pferde – ähnlich wie die Menschen – in die REM-Phase („REM“ steht für „Rapid Eye Movement“, die charakteristische Augenbewegung in der Schlafphase): Diese Tatsache lässt vermuten, dass Pferde ebenfalls eine Art von Träumen haben. Die Leicht- und die Tiefschlafphase kommen sowohl im Liegen als auch im Stehen vor. Lediglich die REM-Phase findet ausschließlich in der Seitenlage statt und ist elementar wichtig für die Gesundheit des Pferdes.

Pferde können – anders als Menschen – auch im Stehen schlafen. Warum fallen sie nicht um?

Pferde können auch im Stehen dösen und schlafen und fallen trotz entspannter Muskulatur nicht um. Dies ist einer besonderen Konstruktion in der Hinterhand zu verdanken, der sogenannten „Spannsägenkonstruktion“. Dabei schiebt sich die Kniescheibe auf den Rollkamm des Oberschenkelbeins, gleichzeitig sorgen die Sehnen für den benötigten Halt, und das Stehen ohne Kraftaufwand wird ermöglicht. Durch die „Spannsägenkonstruktion“ kann das Pferd sogar das andere Hinterbein entlasten.

Haben Pferde einen ähnlichen Schlafrhythmus wie Menschen?

Pferde besitzen ebenfalls einen Schlafrhythmus, allerdings unterscheidet sich dieser stark von dem unseren. Würde sich das Fluchttier Pferd nachts in freier Wildbahn mehrere Stunden am Stück zum Schlafen hinlegen, wäre dies für es lebensgefährlich. Stattdessen haben Pferde einen mehrphasigen Schlafrhythmus: Sie haben mehrere, kurze Ruhephasen über den Tag und die Nacht verteilt. Dies liegt in der Charakteristik des Fluchttieres begründet: Durch die kurzen Schlafphasen ist die Fluchtbereitschaft des Pferdes jederzeit gewährleistet. Ein Pferd schläft durchschnittlich fünf Stunden am Tag, davon verbringt es etwa 70 bis 80 Prozent im Stehen. Im Mittel dauert eine Ruhephase etwa 20 Minuten. Durch Beobachtungen konnte man feststellen, dass Pferde ihre eigenen Gewohnheiten entwickeln und viele Tiere meist eine Ruhephase im Liegen in der Mittagszeit und in der Nacht zwischen 0.00 und 3.00 Uhr abhalten.

… den kompletten Artikel finden Sie in der Special-Ausgabe 13/2020.