Text: Aline Müller          Foto: www.Slawik.com

Jede Veränderung beginnt bei uns selbst. Wenn wir unsere eigene Haltung und Herangehens- weise ändern, wird sich das auch auf die Beziehung zu unserem Pferd auswirken. Mit diesen sieben Lektionen nähern Sie sich Ihrem Pferd aus einem neuen Blickwinkel. Das führt zu mehr Gelassenheit, Freude und Zufriedenheit beim Reiten

Lektion 4: Vertrauen

Machen Sie sich bereit für eine tiefere Kommunikation. „An diesem Punkt des Zusammenseins mit Ihrem Pferd werden Sie merken, dass es sehr wohl darauf ankommt, wie Sie stehen, sich bewegen und sogar was Sie denken oder fühlen“, so Antonia Schwarzkopf. Damit ein Pferd mit seinem Reiter arbeiten und sich auf ihn einlassen kann, ist Vertrauen die Grundlage. Dabei beruht Vertrauen auf Gegenseitigkeit: Wir wünschen uns ein Pferd mit positiver Einstellung und einem klaren Kopf. Genauso möchte auch unser Vierbeiner fair und motivierend behandelt wer- den. Vertrauen wächst mit der Zeit, und mit regelmäßiger Achtsamkeitspraxis können Sie neue Verbindungen im Gehirn schaffen und alte Muster umprogrammieren.

Übung 4.1. Einfach loslassen

Viele Menschen laufen mit einer erhöhten Körperspannung durch die Welt. Mit dieser Übung lernen Sie, Spannung loszulassen. Suchen Sie sich einen ruhigen Platz, gerne in der Nähe Ihres Pferdes. Hierbei geht Sicherheit natürlich immer vor.

  • Setzen Sie sich aufrecht hin. Die Augen sind geschlossen oder halb geöffnet.
  • Nehmen Sie Ihren Körper wahr. Was spuren Sie? Den Boden, das Stroh, die Wand?
  • Wenden Sie sich in Gedanken der Atmung zu. Nehmen Sie wahr, wie die Luft ein- und ausströmt. Beeinflussen Sie Ihren Atemrhythmus nicht.
  • Spüren Sie, wie Ihr Atem Sie ein kleines bisschen bewegt? Von den Schultern bis zur Bauchdecke.
  • Wandern Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit durch den Körper. Wo fühlen Sie eine erhöhte Spannung? Wo sind Sie entspannt, und welche Bereiche fühlen sich besonders gut an?
  • Lassen Sie mit jedem Ausatmen etwas mehr Spannung los.
  • Spüren Sie in die Stellen Ihres Körpers, die besonders angespannt sind, und nehmen Sie Spannung oder sogar Schmerzen einfach nur wahr, ohne sie bearbeiten zu wollen.
  • Nehmen Sie den Moment zwischen Ein- und Ausatmen wahr, diesen kleine Wechsel und den Wandel.
  • Bleiben Sie ein paar Minuten bei dieser Wahrnehmung.
  • Dann kehren Sie mit der Aufmerksamkeit zurück zu den Spannungs- oder Schmerzpunkten. Können Sie eine Veränderung wahrnehmen?
  • Vielleicht haben Sie durch diese Übung auch einfach gemerkt, wie verspannt Sie sind. Auch das ist eine wichtige Information, die Sie nicht bewerten sollten.

Weitere Tipps finden Sie in der Oktober- Ausgabe der Mein Pferd.