Text: Nicole Audrit      Foto: www.Slawik.com

Lusitanos strahlen Stolz und Temperament aus, kombiniert mit Eleganz und Schönheit. Mit ihrer erhabenen Erscheinung und den spektakulären Bewegungen besitzen diese iberischen Pferde einen Zauber, dem sich kaum jemand entziehen kann.

Majestätisch und kraftvoll scheint der Lusitano geradezu über den Platz zu schweben und mit Leichtigkeit schwierige Dressurlektionen der Hohen Schule zu zeigen. Aufgrund ihres Körperbaus mit vorbildlich geschwungenem Hals und leicht abfallender Kruppe bringen Lusitanos die idealen Voraussetzungen für eine korrekte Versammlung und eine natürliche Aufrichtung mit. Auch zeigen viele Lusitanos ein natürliches Talent für die Piaffe oder die Passage. Mit ihren ausdrucksstarken Bewegungen begeistern die portugiesischen Dressurtalente nicht nur Liebhaber der Barockpferde, und sind trotz der hohen Knieaktion angenehm weich zu sitzen.

Doch die Dressur ist nicht das einzige Talent dieser Rasse: Ursprünglich wurde der Lusitano aufgrund seines mutigen, unerschrockenen und kooperativen Charakters beim traditionellen, unblutigen Stierkampf sowie als Hirtenpferd eingesetzt. Da die iberischen Schönheiten zudem auch noch wendig und schnell sind, eignen sie sich außerdem für die Working Equitation, eine Disziplin, die sowohl Trail- als auch Dressuraufgaben enthält und aus einer Arbeitsreitweise entstanden ist. Der vielseitige Portugiese eignet sich ebenso fürs Wanderreiten wie als Show- oder Fahrpferd. Durch seinen sanften, dem Menschen zugewandten Charakter ist er auch für den Freizeitreiter ein zuverlässiger Partner.

Enge Verwandtschaft

Der Lusitano gilt als älteste europäische Pferderasse und kann auf eine traditionsreiche Zuchtgeschichte zurückblicken. Bereits in der Barockzeit wurde er an den Königshäusern aufgrund seiner Rittigkeit geschätzt.

Nachdem die Zucht der portugiesischen und spanischen Pferde zunächst gemeinsam geführt worden war, erfolgte 1967 die Aufteilung in eigene Zuchten – den portugiesischen Lusitano (Pura Raza Lusitania) und den spanischen „Pura Raza Española“ (P.R.E.). Die beiden Rassen ähneln sich in vielen Bereichen, allerdings erkennen Barockpferdekenner die kleinen Unterschiede auf Anhieb. So entspricht der heutige Typ des Lusitanos dem eines wendigen und modernen Reitpferdes und besitzt etwas flachere Gangarten als sein enger Verwandter P.R.E. Die Rassebezeichnung Lusitano leitet sich von der römischen Bezeichnung „Lusitanien“, die für das Gebiet des heutigen Portugals steht, ab.

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