Text: Nora Dickmann        Foto: www.Slawik.com

Sie sind groß, kraftvoll, elegant und vor allem sanftmütig: Die schottischen Clydesdale-Pferde sind dank ihres Körpers und ihres Charakters vielseitig einsetzbar und begeistern heutzutage immer mehr Menschen

Der Name Clydesdale wird vom schottischen Fluss Clyde abgeleitet. Die Rasse entstand Anfang des 18. Jahrhunderts, 1877 wurde in Schottland der Zuchtverband Clydesdale Horse Society gegründet. Ziel dieser Zucht war es, große und kräftige Pferde zu züchten. Dazu wurden einheimische Pferde mit großen belgischen und englischen Pferden gekreuzt. Darunter befanden sich auch Einkreuzungen mit dem Shire-Horse, der größten Pferderasse der Welt. Die Clydesdale-Pferde gewannen schnell an Beliebtheit, da sie groß und kräftig, aber immer noch wendig waren. Die Nachfrage stieg an, und der Export in Länder wie Deutschland, Südafrika oder die USA begann.

Erst wurden die Pferde in der Armee eingesetzt, später dann vor allem als Arbeitspferde in der Landwirtschaft. Durch die Maschinisierung ging der Bedarf nach so großen Pferden zurück, und der Aufstieg der Rasse stagnierte. Heute sind die schottischen Riesen vor allem in den USA verbreitet, wo sie oft in Shows eingesetzt werden. Die Biermarke Budweiser setzte sie auch in Werbespots ein.

Kräftig und elegant

In aller Regel sind diese Pferde braun, es gibt aber auch Rappen und Rotschimmel. Meist handelt es sich bei Clydesdale-Pferden um Sabinoschecken, also Pferde, die weiße Abzeichen an Beinen und Blesse haben. Meist hat diese Rasse – bezogen auf die Blesse – eine Laterne, also eine Blesse, die ihr Ende an den Nüstern findet, allerdings nahezu die ganze Stirn und den Nasentücken überzieht. Oft sind beim Clydesdale aber auch Maul und Nüstern hell gefärbt. Die Stirn des Clydesdales selbst fällt in der Regel recht breit aus, das Profil ist gerade.

Der imposante Kopf weist neben der breiten Stirn auch große Ohren auf. Ebenfalls auffällig ist, dass das Clydesdale meist recht lange Beine hat, was ihm eine gewisse Eleganz verleiht. Die Hufe des Kaltbluts sind widerstandsfähig und groß. So kann es sich auch auf festen Untergründen gut bewegen. An den Fesseln darf der Kötenbehang nicht fehlen. Dieser gehört zu dem typischen Erscheinungsbild des Kaltblutes und schützt gleichzeitig vor Feuchtigkeit. Der Schweif diese Kaltblutrasse setzt recht hoch an, die Schweifrübe wurde in früheren Zeiten oft kupiert. Das ist mittlerweile natürlich verboten in Deutschland. Die großen Vierbeiner weisen einen Stockmaß von bis zu 192 Zentimetern auf und bringen bis zu tausend Kilogramm auf die Waage. Heutzutage sind viele Züchter allerdings dazu übergegangen, leichtere Varianten dieser Rasse zu züchten. Diese Wandlung ist darauf zurückzuführen, dass diese Pferde heutzutage kaum noch schwere Lasten ziehen müssen oder als Arbeitspferde eingesetzt werden.

Mehr Informationen zu den schottischen Riesen finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.