Text: Karin Tillisch   Foto: Getty Images/Maskot

Für Reiter gibt es nichts ­schöneres als die Zeit, die man gemeinsam mit dem Pferd verbringt. Perfekt wäre, wenn diese Leidenschaft auch der Partner teilen würde. Karin Tillisch gibt Tipps, wie das klappen kann!

Mein Mann Ingo erinnert sich an seine erste Begegnung mit meinem vier­beinigen „Lebensabschnittsgefähr-ten“ Shadow vor ­vielen ­Jahren: „Bisher waren Pferde für mich nie ein Thema gewesen – klar, wenn man einen Westernfilm ansieht oder ,Ben Hur‘, dann laufen diese Tiere da zwangsläufig über den Bildschirm. Aber damit waren meine Pferdekenntnisse dann auch schon erschöpft. Als Kind war ich mal im benachbarten Reitverein im Zeltlager gewesen. Zu Hause hatten wir gar keine Tiere. Also Vorkenntnisse in Sachen Pferd waren bei mir nahe dem Nullbereich. Bei der ersten Begegnung mit Shadow schwirrten mir noch die Horrorgeschichten aus meinem Bekanntenkreis durch den Kopf und die üblichen Vorurteile gegen Pferde: Vorne beißen sie, hinten treten sie, und in der Mitte wird man durchgeschüttelt, wenn man draufsitzt. Außerdem stinken sie. Nun gut – an den ­Geruch muss sich der Nicht-Pferdemensch erst einmal gewöhnen – aber von beißen und treten war da keine Spur. Shadow war ein sehr freundliches Pferd, und ich schaffte es sogar ihn ohne Zwischenfälle an den Putzplatz zu führen.“

Anmerkung von mir: Shadow lief an den Putzplatz und Ingo nebenher mit den Strick stolz in der Hand, aber hey, es war ein Anfang und sie haben zusammen die zehn Meter ­gemeistert! „Als ich ihn waschen sollte, hab ich natürlich gleich einen Fehler gemacht. Mir wurde eine Flasche Shampoo in die Hand gedrückt, und da der Kerl ja überall Haare hat, hab ich einfach die ganze Flasche gleichmäßig auf ihm verteilt und einmassiert. Er sah am Ende aus wie ein Schaumwölkchen mit zwei großen Augen. Karin wusste nicht ob sie jetzt lachen oder schimpfen sollte, da die Flasche Shampoo eigentlich für 20 ­Pferdewäschen reichen würde. Aber Shadow war hinterher strahlend weiß!“

Irgendwie kam es dann, dass Ingo einige Tage später doch wieder mit an den Stall kam, und, ehe er sich versah, saß er auf Shadow: „Nach knapper Anweisung (Hand rechts raus, geht er nach rechts, Hand links raus, geht er nach links, wenn du „Whoa“ sagst, steht er – viel Spaß!) drehte ich meine ersten Runden auf dem Reitplatz. Es war eine sehr wackelige Angelegenheit, doch eines bemerkte ich sehr schnell – Pferde ­machen Spaß. Vor allem wenn man gleich auf einem so vielseitig ausgebildeten und feinen Pferd wie Shadow seine ersten Reitversuche ­machen darf“, so Ingo weiter. „Dass ich in dieser ersten ,Reitstunde‘ auch gleich mit Shadow eine Runde Fußball spielen durfte, war natürlich toll. Was man mit Pferden doch alles machen kann, außer über bunte Stangen zu hüpfen und im Viereck komische Figuren zu reiten! Ich war ­begeistert und wollte mehr!“ Ingo begleitete mich etliche Male an den Stall – und irgendwann dachte ich, dass Shadow die Sache jetzt so weit im Griff hat, dass die zwei auch mal alleine miteinander herumalbern durften. „Bodenarbeit, Zirkus, Freiheitsdressur, Ringstechen, Fußball – mit Pferden kann man eine ganze Menge machen, und ich hatte einen Riesenspaß und Shadow anscheinend auch! Ich musste nur dafür sorgen, dass die Leckerlieausgabe nicht ins Stocken kam und ihm immer wieder den Rücken kratzen. Aber dann machte er wirklich jeden Blödsinn mit. Ein super Kumpel!“

…alle Tipps von Karin Tillisch zu diesem Thema lesen Sie in der aktuellen Ausgabe.