Text: Nicole Audrit           Foto: www.slawik.com

Nicht nur beim Menschen, sondern auch beim Pferd können die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen im Ernstfall entscheidend sein. Einige Verletzungen wie beispielsweise eine kleine Bisswunde benötigen auch keinen Tierarzt, wohingegen bei einer Schlundverstopfung jede Minute bis zum Eintreffen des Tierarztes zählt.

Der Albtraum ist wahr geworden, und das Pferd hat eine schlimme Schlundverstopfung oder eine tiefe blutende Wunde. Der Tierarzt ist bereits informiert, jedoch benötigt dieser natürlich auch etwas Zeit, bis er den Stall erreicht hat. In einigen Krankheitsfällen ist die Zeit der größte Feind, daher sollte der Pferdebesitzer, Reiter oder auch die Reitbeteiligung zumindest ein Grundverständnis von Erste-Hilfe-Maßnahmen am Pferd haben. Für solche Fälle bieten immer mehr Tierkliniken, Praxen und Reitställe Erste-Hilfe-Kurse fürs Pferd an – eine Teilnahme ist auf jeden Fall ratsam. Umso selbstverständlicher ein Verbandanlegen von der Hand geht, umso leichter ist es auch in einem Notfall, bei einem blutenden Pferd die Ruhe zu bewahren, was neben den mechanischen Fähigkeiten sehr wichtig ist.

Im Notfall: Durchatmen, Tierarzt anrufen und die Erstversorgung beginnen

Die Erste-Hilfe-Maßnahmen ersetzen dabei niemals den Tierarzt, sie dienen nur der Zeitüberbrückung bis zu dessen Ankunft. Bei einer stark blutenden Wunde, einer Kolik oder einer Schlundverstopfung zählt jede Minute. Daher hilft es enorm, wenn der Pferdebesitzer während der Wartezeit auf den Tierarzt schon die zielführende Erstversorgung beginnen kann. Einige Dinge sollten jedoch auch vermieden werden, damit später noch eine kompetente Behandlung durch den Tierarzt möglich ist. Dazu gehören jegliche Maßnahmen, die die spätere Beurteilung des Zustandes des Pferdes und der Verletzung oder Erkrankung erschweren. Beispielsweise das großflächige Einsprühen einer tiefen Wunde mit Aluspray oder die Gabe von übrig gebliebenem Schmerzmittel.

Gut sortierte Stallapotheke darf in keinem Stall fehlen

Im besten Fall benötigt man die Erste-Hilfe-Ausrüstung selten bis nie. Innerhalb einer Stallgemeinschaft bietet sich eine gemeinsame Stallapotheke an. Dadurch entstehen weniger Kosten für jeden Einzelnen, und die Medikamente werden bei vielen Pferden sicherlich öfter benötigt als bei einem Tier. Wichtig ist eine Liste mit dem Inhalt des Erste-Hilfe-Koffers, auf der jeder einträgt, was er entnommen hat. Natürlich sollten verwendete Materialien aufgefüllt oder ersetzt werden. Einmal jährlich sollte die Haltbarkeit überprüft werden. Zusätzlich empfiehlt sich in diesem Koffer eine Liste mit den Kontaktdaten der Tierärzte, Pferdekliniken und Hufschmieden im Umkreis. Diese Dinge sollten in einer Stallapotheke nicht fehlen und können einfach bei der Shop Apotheke bestellt werden: https://www.shop-apotheke.com/tierapotheke/.

  • Wund- und Heilsalbe
  • Desinfektionsmittel, beispielsweise Aluspray oder Betaisadona-Salbe
  • Verbandsmaterial: sterile Wundkompressen, Verbandswatte, möglichst breite Mullbinden, selbsthaftende Bandagen, Verbandschere
  • Fieberthermometer, Pinzette
  • Klebeband, beispielsweise Panzertape
  • Einmalhandschuhe, Einmalrasierer

 

So legen Sie einen Verband richtig an

Ein guter Verband besteht aus drei Lagen: einer nicht fusselnden und sterilen Wundabdeckung, Verbandswatte als Polsterung und einer selbsthaftenden und elastischen Bandage zur Befestigung. Beim Anlegen des Verbandes muss darauf geachtet werden, dass das Bein nicht abgeschnürt wird. Der Test: Zwischen Bein und Verband muss noch ein Finger passen. Generell dient ein Verband als Schutz vor Verschmutzungen und zur Fixierung der Wundränder. Im Falle einer sehr starken Blutung kann ein Druckverband allerdings auch über Leben oder Tod entscheiden. Daher sollte jeder Pferdebesitzer in der Lage sein, diesen anzubringen. Im Notfall kann nicht auf den Tierarzt gewartet werden, sondern man muss selbst handeln, um die Blutung zu stoppen und einen lebensgefährlichen Blutverlust zu unterbinden.

Erste Hilfe: Schritt für Schritt: Auf eine Kompresse wird eine noch aufgerollte Mullbinde als Druckkissen gelegt und mit einem festen Verband auf die Blutung gedrückt. Nach kurzer Zeit sollte die Blutung aufhören. Generell gilt, dass bei starken Blutungen die Stoppung der Blutung wichtiger als die Hygiene ist. Material für einen guten Verband erhalten Sie bei der Shop Apotheke: https://www.shop-apotheke.com/tierapotheke/.