Am Vormittag ein schöner Ausritt im Schnee, am Nachmittag besinnliche Zeit mit der Familie – so sieht für viele Reiter der ideale Weihnachtstag aus. Die Mein Pferd-Redaktion wünscht Ihnen und Ihren Vierbeinern schöne Weihnachtsfeiertage. Und vielleicht liegt ja unter dem Tannenbaum eine neue Schabracke, Tickets für die Equitana 2019 oder ein Paar glänzende Reitstiefel? Lassen Sie es sich gut gehen – Danke für Ihre Treue!

 

So kommen Sie und Ihr Pferd gut durch die Weihnachtszeit

Weihnachtsbäume sind keine Leckerli: Ein bisschen tut es wohl jedem in der Seele weh, wenn er den eben noch so festlich dekorierten Weihnachtsbaum zur Abholung durch die Müllabfuhr an die Straße stellt. Da wäre es doch praktisch, ihn einfach als Extra-Knabberspaß für das Pferd auf die Weide zu werfen. Oder? Praktisch vielleicht, aber für das Pferd möglicherweise gesundheitsgefährdend. Denn Nordmanntanne und Blaufichte – hierzulande die am meisten gekauften Weihnachtsbäume – gehören zu den Kiefern­gewächsen und enthalten ätherische Öle. Beim Menschen werden diese Öle häufig zur Linderung von Erkältungskrankheiten ­verwendet, etwa als Badezusatz oder Hustenbonbons. Pferde vertragen sie jedoch nicht so gut: Die Öle reizen die Maulschleimhaut und können außerdem Koliken und Atemnot auslösen. Allerdings kommt es auf die Menge an: Wenn ein Pferd einmalig an einem Adventszweig oder Weihnachtsbaum knabbert, ist dies normalerweise kein Problem. Ein ganzer Baum, der auf der Weide zur freien Verfügung steht, ist da schon ein ganz anderes Kaliber. Außerdem hängen an vielen ­Bäumen noch Rückstände von Kerzenwachs, Lametta, Kunstschnee oder Draht – hier drohen Vergiften, Verletzungen beim Verschlucken und auch Koliken. Deswegen empfehlen wir, generell auf Nummer sicher zu gehen und dem Pferd lieber ein Knabberholz in die Box zu hängen, das definitiv unbedenklich ist bzw. speziell für Pferde hergestellt wurde.

Feiertagsruhe für Ausritte nutzen: Was den meisten der Weihnachtsspaziergang, ist dem Pferdebesitzer der Weihnachtsausritt. Nach Braten, Plätzchen, Kirchenbesuchen und viel Zeit im Haus zieht es viele an die frische Luft. Tatsächlich herrscht selbst in der Natur jetzt eine ganz besondere Stimmung: Es ist ruhig, man hört nirgendwo Traktoren, niemand arbeitet draußen und alles ist einen Gang ­langsamer. Viele Häuser und Fenster sind weihnachtlich dekoriert. Aber Vorsicht: In einigen Ställen herrscht während der Feiertage Stallruhe – komplett oder eingeschränkt. Unter Umständen darf man nur wenige Stunden am Tag zu einer festen Uhrzeit zu seinem Pferd, und es wird darum gebeten, nicht zu reiten.

Text: Julia Schay-Beneke       Foto: Grigorita Ko – stock.adobe.com