Text: Nora Dickmann       Foto: www.Slawik.com

Auch wenn beobachtet wurde, dass Pferde die giftige Herbstzeitlose auf der Koppel meiden, konnte bisher noch nicht sicher geklärt werden, ob dies auch während der Heuaufnahme zutrifft. Hier spalteten sich bisher die Meinungen von Landwirten und klinischen Meldungen. Nun die schlechte Nachrichten für alle Pferdebesitzer: Laut einer aktuellen Studie erkennen die Tiere die giftige Pflanze Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) nicht im Heu. Daher vermeiden sie die Aufnahme auch nicht. Und das kann gefährlich werden, denn die Pflanze führt bei Pferden zu schweren Vergiftungen.

Vor allem in den Samen, aber auch im restlichen Teil der Pflanze ist das giftige Alkaloid Colchicin enthalten. Dieses wirkt als Zell- und Kapillargift, ähnlich wie Arsenik. Dieses Gift wird auch in Heu oder Silage nicht abgebaut und behält mehrere Jahre seine Wirksamkeit. In der aktuellen Studie fanden die Forscher heraus: Fünf der sechs Pferde nahmen während der ersten Fütterungsperioden Herbstzeitlose auf – zeigten alsokeinerlei Vemeidungsverhalten. Bisher ist noch nicht geklärt, wieso Pferde die Aufnahme im Heu nicht verweigern.Typische Vergiftungssymptome sind Kreislaufprobleme, Lähmungen, starkes Schwitzen, Speicheln, erhöhter Durst, Kolik, blutiger Durchfall oder auch Blut im Urin.

Im Frühjahr entwickelt die Herbstzeitlose eine tulpenartige Kapsel, die Samen enthält. Wird dann Heu geerntet, sind Blätter und Samen der Herbstzeitlosen auch häufig im Heu vorzufinden. Eine spätere Ernte begünstigt die Verbreitung der Samen. Aus diesem Grund eignen sich Wiesen mit Herbstzeitlosen nicht für die Heuproduktion, so die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrem Fazit der Studie.

Weitere Informationen zu der Studie finden Sie hier: www.onlinelibrary.wiley.com