Text: Sophia Arnold           Foto: Shutterstock/ Maryan Rozumnyi

Auslauf, Fütterung und Trainingsbedingungen – einen perfekten Stall zu finden ist schwierig. Der Gedanke, die Pferde in Eigenregie zu halten, kommt vielen Pferdehaltern irgendwann. Doch was muss man beim Kauf einer Pferdeimmobilie beachten, und welche Abläufe sollten gesichert sein?

Die Pferde in Eigenregie oder sogar direkt am Haus zu halten ist der Traum vieler Pferdebesitzer. Endlich keine Einschränkungen mehr bei der Heufütterung und Wiesezeiten oder eine komplette Umstellung auf Offenstallhaltung – das lässt sich auf dem eigenen Gelände wesentlich leichter umsetzen als in einem Pensionsstall. Doch der Weg zum eigenen Stall ist lang, denn bevor die Pferde umziehen, gibt es viele Dinge zu klären.

Vorabentscheidungen

Noch bevor es an die Immobiliensuche geht, sollte man sich überlegen, welche Voraussetzungen der Hof erfüllen sollte. Soll lediglich Platz für eine Handvoll Pferde sein, brauchen diese Boxen oder reicht ein Unterstand, oder wird gar eine vollständige Reitanlage mit Wohnhaus gesucht? Besonders wichtig: Wird der Hof lediglich privat oder auch gewerblich genutzt? Diese Entscheidung sollte schon lange vor dem Kauf feststehen, denn wer ein Unternehmen gründen will, sollte einen Businessplan haben und diesen auch mit einem Steuerberater absprechen. Vor allem der Betrieb einer Reitanlage benötigt einen fachlich ausgearbeiteten Plan, da die Kosten bei der Tierhaltung schnell in die Höhe schießen können. Ein professioneller Betriebsberater steht bei der Ausarbeitung des Businessplans zur Seite, sodass die Präsentation bei Banken und Versicherungen auf einem sicheren Gerüst steht. Das Hinzuziehen von Experten ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Umzug in ein anderes Bundesland ansteht, da die Vorschriften für Betriebe sich von Land zu Land unterscheiden können.

Auch wenn kein kommerzieller Betrieb auf dem Gelände geplant ist, müssen bestimmte Dinge beachtet werden. Zuoberst steht hier die Befolgung des Tierschutzgesetzes, das für die Pferdehaltung bestimmte Punkte vorschreibt. Zudem sollte gerade bei der privaten Nutzung auch darauf geachtet werden, wie die Gegebenheiten sind: Ist ein Reitplatz nötig oder vorhanden oder können umliegende Anlagen genutzt werden? Sollten Sie planen, das Gelände auszubauen, ist es wichtig, die Baupläne zu kennen, da schon der Bau eines Reitplatzes einer Genehmigung bedarf.

Die Stallsuche

Die Suche nach einer passenden Immobilie ist oft langwierig, da der Markt für Pferdeimmobilien begrenzt ist. Auf den gängigen Immobilienwebseiten kann über Filter nach Reitanlagen gesucht werden, kleinere private Ställe werden selten als solche im Internet angeboten. Häufig ist Mund-zu-Mund-Propaganda ein zielführendes Mittel, da Gesuche sich so in viele verschiedene Richtungen verteilen und auch solche Leute angesprochen werden, die eventuell noch mit dem Verkauf ihrer Anlage hadern. Die sicherste Methode, um genau das Traumobjekt zu finden sind sicher auf Pferdeimmobilien spezialisierte Makler und Unternehmen. Diese haben den Vorteil, dass sie häufig mehrere Objekte an der Hand haben und so das passende heraussuchen können. Zudem liegen diesen häufig schon ein Bebauungsplan und die entsprechenden Zulassungen vor, sodass auch zukünftige Erweiterungen direkt besprochen werden können. Wer genaue Vorstellungen hat, ist mit solch einem spezialisierten Makler also gut beraten.

Findet sich ein passendes Objekt, hilft die Zusammenstellung eines Fragenkatalogs, der bei der Besichtigung abgearbeitet werden kann. Fragen Sie auch nach den Gründen für den Verkauf, ausbleibender Erfolg und betriebswirtschaftliche Gründe sollten dann im Folgenden genauer ergründet werden, damit dieses Schicksal nicht erneut zuschlägt. Auch der Renovierungsaufwand ist bei einem ersten Besuch zu beachten. Je nachdem, in welchem Zustand sich Weideflächen, Reitböden und Boxenausstattung befinden, steigen die Investitionen neben dem Kaufpreis auch hier noch schnell in die Höhe.

Mehr Informationen finden Sie in der Oktober-Ausgabe der Mein Pferd.