Text: Nora Dickmann       Foto: www.Slawik.com

Stoffwechselkrankheiten sind oft sehr schmerzhaft für Pferde und können zum Tod führen. Zeigt das Pferd Symptome, ist ein Besuch des Tierarztes unabdingbar. Mittels einer umfassenden Untersuchung, die Urintest und Blutbild einschließt, wird dieser der Ursache auf den Grund gehen sowie die Behandlung einleiten

Schwitzen, Lustlosigkeit, Leistungsabfall oder angeschwollene Beine: Pferde haben immer häufiger gesundheitliche Probleme, hinter denen Stoffwechselerkrankungen stecken. Denn die Tiere sind heute eher überernährt, nehmen einen ungünstigen Nährstoffmix auf und bewegen sich zu wenig. Dies führt meist zu schmerzhaften Krankheiten.

Equines Metabolisches Syndrom

Das Equine Metabolische Syndrom (EMS) ist eine Störung des Kohlenhydrat-Stoffwechsels, weswegen EMS auch als Wohlstandskrankheit des Pferdes betrachtet wird. Worin liegt die Ursache dieser Erkrankung? EMS wird durch zu viel Energiezufuhr und zu wenig Verbrauch dieser Energie durch zu wenig Bewegung verursacht. Die Hormone, die sich in den ausgeprägten Fettdepots (vor allem an Kruppe und Hals) bilden, stören das Zusammenspiel zwischen Glukose und Insulin. Dieses steuert den Blutzuckerspiegel. Erste Krankheitsanzeichen sind starkes Schwitzen, Müdigkeit, eine geschwächte Immunabwehr oder chronische Hufrehe.

Cushing

Beim Equine Cushing Syndrom (ECS) handelt sich um eine Tumor-Erkrankung der Hirnanhangdrüse. Dadurch werden verstärkt Hormone der Nebennierenrinde ausgeschüttet und der Hormonhaushalt gestört. Sind Pferde oder Ponys von ECS betroffen, fallen sie meist durch ihr lockiges Fell sowie ihren erhöhten Durst auf. Auch Hufrehe und eine schlechte Hufqualität können Begleiterscheinungen sein. Rund 20 Prozent der Pferde und Ponys ab etwa 15 Jahren leiden daran.

Hufrehe

Dieses Krankheitsbild kann viele Ursachen haben. Zu den häufigsten Auslösern von Hufrehe gehören Stoffwechselstörungen und Vergiftungen. Man weiß heute, dass nicht Eiweiß der Auslöser von Hufrehe ist, sondern bestimmte Kohlenhydrate (Fruktane, Zucker, Stärke). Deswegen tritt diese Krankheit vor allem im Frühjahr, mit Beginn der Weidesaison, auf. Auch wenn die Ursachen der Erkrankung vielfältig sind, weist die Entstehung meist denselben Ablauf auf. Im schlimmsten Fall kann sich die Huflederhaut von der Hornkapsel lösen. Hufrehe ist sehr schmerzhaft für die betroffenen Pferde. Geschätzt 70 bis 90 Prozent der Rehefälle in Deutschland gehen nach neueren Erkenntnissen auf Stoffwechselstörungen zurück.

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