Text: Lara Wassermann         Foto: Getty Images/National Geographic Creative

Sie träumen schon lange davon, sich den Wunsch vom eigenen Fohlen endlich zu erfüllen. Trotzdem sollte dieser Schritt sehr gut überlegt sein, denn die Planung beim Züchten ist das A und O. Zunächst sollte die Grundvor­aussetzung stimmen: Nicht jede Haltungsform eignet sich auch für die Aufzucht eines Fohlens. Ein Umzug der Mutterstute ­könnte also nötig sein. Im letzten Drittel der Trächtigkeit brauchen Stuten zunehmend Ruhe und einen ungestörten Rückzugsbereich. Daher ist das Halten in der Herde nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Zum Abfohlen wird ein sauberer, abgetrennter Bereich mit viel Einstreu benötigt. Eine passend große Einzelbox ist hier zu empfehlen. Ist dies bei Ihnen nicht möglich, ist es ratsam, die trächtige Stute zu einem Züchter zu geben, sodass sie ihr Fohlen dort bekommen kann. In den nächsten Wochen sind dort dann außerdem Spielgefährten, mit denen es artgerecht aufwachsen kann. Ein junges Pferd gehört im Sommer Tag und Nacht auf die Weide, weshalb große und gute Weideflächen gebraucht werden. Sollte Ihr Stall dies nicht bieten können, so ist das ebenfalls ein Grund, das Fohlen anderswo aufwachsen zu lassen oder sich alternativ einen anderen Stall zu suchen.

Sollten Sie vorhaben, das Fohlen später zu verkaufen, müssen Sie besonders auf die Auswahl des richtigen Hengstes achten. Eine gute Abstammung verkauft sich deutlich besser als ein Fohlen, welches durch einen „Weideunfall“ entstanden ist. Die Hengste, die Ihnen gefallen, sollten Sie, wenn möglich, vor Ort anschauen. So erhält man einen wirklichen Eindruck von Gebäude, Temperament, Ausstrahlung, Verhalten und Rittigkeit. Wenn dies nicht möglich ist, dann schauen Sie sich bitte zumindest eini­ge Videos an. Aber auch die bisherigen Nachzuchten des Hengstes sollten recherchiert und begutachtet werden. Auch der tollste Hengst kann seine Eigenschaften unter Umständen nicht gut vererben. Die Fohlen mancher Hengste sind in den meisten Fällen ihrer Mutter deutlich ähnlicher, oder die Gene werden sehr stark gemischt. Möchte man ein Pferd, welches stark dem Hengst ähnelt, so muss man darauf achten, dass der ausgewählte Hengst seine Eigen­schaften dominant vererbt. Überlegen Sie sich bei der Wahl des Hengstes, welche Eigen­schaften Ihrer Stute Sie verbessern wollen. Ihre Stute hat kein aktives Hinterbein und einen tief angesetzten Hals? Dann wählen Sie in jedem Fall einen Vater, der viel Hinterbeinaktion hat und außerdem über ­einen hoch angesetzten Hals verfügt. Ihre Stute ist eher hektisch? Dann achten Sie beim Hengst auf ein ausgeglichenes Interieur. Sowieso sollte die Wahl des Hengstes auf jeden Fall die Beachtung des Interieurs beinhalten. Vatertiere mit Charaktermängeln und mit offensichtlichen Mängeln sollten abgelehnt werden. Achten Sie natürlich auch auf die Abstammung. Gleiche Vorfahren sollten frühestens in der dritten Generation auftauchen, ansonsten ist es Inzucht.

… den kompletten Artikel finden Sie in der aktuellen Mein Pferd-Ausgabe.

Buchtipp

Ein Fohlen von der eigenen Stute – Eine Anleitung für Hobbyzüchter von Karin Kattwinkel

Der Traum vieler Pferde­besitzer ist ein Fohlen von der eigenen Stute. Trächtigkeit und Aufzucht des Fohlens verlangen jedoch große Sorgfalt, Sachkenntnis und Geduld. Nicht zu unterschätzen ist auch der finanzielle Aufwand. Die Neuauflage des erfolgreichen Handbuchs vermittelt das Grundlagenwissen rund um das Thema „Züchten“ und die neusten Erkenntnisse der Forschung. Preis: 19,95 Euro. www.cadmos.de