Text: Aline Müller        Foto: www.Slawik.com

Nicht nur für Menschen, sondern auch für Pferde ist Schlafen lebenswichtig. Dazu reicht es nicht aus, dass sie jedeNacht im Stehen dösen. Schlafstörungen können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Eine Rolle spielen neben Stress auch Stallwechsel so wie Unruhe in der Herde

REM-Schlafmangel

Die Abkürzung steht für Rapid Eye Movement, denn der Traumschlaf des Pferdes ist geprägt von schnellen Augenbewegungen. Da die Muskelspannung in der REM-Phase sehr niedrig ist, muss das Pferd sich hinlegen. Ein REM-Schlafmangel kann schwere Folgen haben und Verletzungen nach sich ziehen. Pferde, die so übermüdet sind, dass sie im Stehen in den REM-Schlaf fallen, können regelrecht zusammenbrechen. Das liegt einfach an der nachlassenden Muskelspannung. Einen kurzen Schlafmangel kann der Organismus meist noch kompensieren. Halten die Schlafstörungen allerdings an, können sie auch beim Pferd chronisch werden. Selbst wenn die eigentlichen Ursachen beseitigt sind, legen sich manche Vierbeiner dann nicht mehr hin. Unter anderem können Stress, Rangordnungsprobleme oder Schmerzen zu einem REM-Schlafmangel führen.

Narkolepsie

Bei dieser unheilbaren Krankheit ist der normale Schlaf-Wach-Rhythmus des Pferdes gestört. Bestimmte Botenstoffe, die das Pferd zur Steuerung des Schlafes benötigt, wer- den nicht mehr produziert. Der Verlauf der Krankheit ist nicht immer gleich. Bei manchen Pferden ist Narkolepsie angeboren und bereits wenige Stunden nach der Geburt erkennbar, andere entwickeln sie erst noch. Häufig sind ein Schwanken, Stolpern und Taumeln sowie eine andauernde Schläfrigkeit zu erkennen. Plötzlich verlieren betroffene Vierbeiner die Muskelspannung, senken den Kopf immer weiter und brechen irgendwann sogar zusammen. Ein Therapieansatz ist das Antidepressivum Imipramin. Im Falle eines narkoleptischen Anfalls soll es den Verlust der Muskelgrundspannung kontrollieren und insgesamt die Müdigkeit am Tag verbessern. Doch ab einer bestimmten Dosierung besteht die Gefahr von schwerwiegenden Nebenwirkungen.

Vier Kategorien der Narkolepsie:

Störungen des Schlafrhythmus:

Normalerweise macht die REM-Schlafphase etwa ein Viertel der reinen Schlafzeit aus. Eine wiederkehrende starke Verkürzung dieser Phase kann zu einer Narkolepsie führen.

Schlafzwang:

Unabhängig von der Haltungsform und dem Training ist das Pferd tagsüber müde, und es kann zu jeder Zeit einschlafen. Das kann ein Sekundenschlaf sein, allerdings kann der Schlaf auch einige Minuten anhalten. Das Pferd kann das Einschlafen selbst nicht kontrollieren.

Kataplexie:

Aufgrund eines Schlafmangels schläft das Pferd plötzlich ein, was zu einem Einknicken der Vorderbeine sowie zu einem seitlichen Umstürzen und schweren Verletzungen führen kann. Trotz geschlossener Augen sind die Pferde bei vollem Bewusstsein.

Schlaflähmung:

Wenn das Pferd in der Einschlafphase einknickt und umfällt, kommt es zu einer Erhöhung des Natriumspiegels im Blut. Das hat zur Folge, dass verschiedene Muskelpartien in eine Art Lähmung versetzt werden. Die Muskeln sind also regelrecht unkontrolliert entspannt. Durch das Freisetzen von Stresshormonen kann sich der Natriumspiegel wieder normalisieren. Das lässt sich unter anderem durch ein leichtes Klopfen auf die Halspartie erreichen.

Den kompletten Artikel finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.