Text: Aline Müller         Foto: www.Slawik.com

Eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Verhaltensstörungen, Allergien und Infektionen werden selten mit dem Darm in Verbindung gebracht. Doch nicht nur der Stoffwechsel, sondern auch das Immunsystem des Pferdes werden von der Darmflora beeinflusst. So funktioniert der Magen-Darm-Trakt des Pferdes, und so können Sie Störungen erkennen beziehungsweise vorbeugen

Viele Sport- und Turnierpferde zeigen in ihrem Leben Anzeichen von Magengeschwüren. Das hat Gründe:

  • Zunächst gilt es, die Anzeichen von Magengeschwüren zu erkennen. Dazu gehören unter anderem Gewichtsabnahme, Appetitverlust, Leistungsminderung, Nervosität und Kolik.
  • Als Hauptursache gilt das Ungleichgewicht zwischen aggressiver Salzsäure und Pepsin auf der einen Seite sowie dem eigentlich schützenden Bikarbonat und dem Schleim im Magen auf der anderen Seite.
  • Ein (zu lange) leerer Magen sowie ein Mangel an Speichelproduktion durch fehlendes Kauen beziehungsweise fehlende Futteraufnahme hat seine Folgen.
  • Hat das Pferd ständig Zugang zu Heu oder Weidegang, ist der Magen selten leer, und das ständige Kauen sorgt für ausreichend Speichel, der die Säure im Magen neutralisieren kann.
  • Bleibt das Pferd in der Box allerdings lange ohne Raufutter oder bekommt es weiches Kraftfutter, dann kaut der Vierbeiner zu wenig, und der Magen wird angreifbarer.
  • Zudem erhöht Kraftfutter die Ausschüttung des Hormons Gastrin, das zusätzlich die Säureproduktion anregt. Der Magen eines Pferdes, das kaum oder kein Raufutter, aber viel Kraftfutter bekommt, hat mit einer erhöhten Säureproduktion zu tun.
  • Auch der Stärkegehalt spielt eine Rolle. Er sollte nicht über einem Gramm pro Kilogramm Körpergewicht und Mahlzeit liegen. Da Kraftfutter häufig mehr Stärke enthält, kann es zur Entstehung von Magengeschwüren beitragen.
  • Wiederum kann die Auswahl des Raufutters das Abpuffern der Magensäure beeinflussen. So hat zum Beispiel kalziumreiches Luzerneheu eine gute Pufferqualität.
  • Wird ein Pferd mit leerem Magen beziehungsweise mit einer erhöhten Menge an Magensäure trainiert, kann die Säure an die ungeschützte Schleimhaut schwappen. Schon eine Handvoll Heu vor dem Reiten kann das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich senken.
  • Auch Stress gilt als Auslöser für Magengeschwüre. Häufig kommen mehrere Faktoren, wie eine unpassende Haltung und Fütterung, Stress, Leistungsdruck und Training auf leeren Magen, zusammen.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.