Text: Aline Müller           Foto: www.slawik.com

Einschränkungen in der Beweglichkeit des Kiefergelenks können fatale Folgen haben, denn es ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Kopf und Hals des Pferdes. Blockaden können sich auf den gesamten Körper auswirken. So beugen Sie Problemen vor.

 

Das Kiefergelenk: Es ist das größte Gelenk im Schädel des Pferdes sowie die Verbindung zwischen Ober- und Unterkiefer. Das Kiefergelenk ist funktionell sehr spannend, denn es sagt viel über den Gesamtzustand des Pferdes aus. Das sind die wichtigsten Fakten:

  • Das Kiefergelenk wird vom Unterkiefer und dem zum Kopf gehörenden Schläfenbein gebildet.
  • Im Kiefergelenk befindet sich eine Scheibe aus Faserknorpel, der Diskus. Durch diesen Aufbau ist das Kiefergelenk in der Lage, eine große dreidimensionale Bewegung auszuführen, zum Beispiel die Kaubewegung. Im gesunden Zustand ist das Kiefergelenk also sehr beweglich.
  • Bewegt wird das Kiefergelenk von fünf Muskeln. Der größte ist der äußere Kaumuskel. Er verläuft gut sichtbar, breit und flach über die Backen.
  • Aufgrund seiner Beweglichkeit kann sich das Kiefergelenk beispielsweise an Zahndefekte gut anpassen.
  • Bei lang anhaltenden Störungen, wie beispielsweise Haken auf den Zähnen, bewirkt die Kompensation allerdings eine Bewegungseinschränkung mit Verspannungen der Kiefermuskulatur.
  • Probleme im Kiefergelenk werden oft erst bemerkt, wenn Anlehnungsfehler auftreten oder das Pferd widersetzlich wird. Es legt sich auf das Gebiss, verkriecht sich hinter die Senkrechte, nimmt keine Zügelhilfen mehr an oder verkantet.
  • Infolgedessen leidet die Losgelassenheit. Probleme im Kiefergelenk können sich somit auf den gesamten Körper und den Bewegungsablauf des Pferdes auswirken.
  • Ebenso kann es durch Blockaden in der Hinterhand zu Verspannungen im Kiefergelenk kommen.

 

Ober- und Unterkiefer: Um das Kiefergelenk und die anatomischen Zusammenhänge zu verstehen, hilft es, einen genaueren Blick auf den Ober- und Unterkiefer des Pferdes zu werfen:

  • Pferde haben je sechs Schneidezähne und je zwölf Backenzähne in Ober- und Unterkiefer. Dazwischen befindet sich das sogenannte Diastema, eine zahnfreie Lücke.
  • Der Unterkiefer, dessen hinterer Rand die Ganasche bildet, ist schmaler als der Oberkiefer.
  • Beim Kauen bewegt sich der Unterkiefer von einer Seite zur anderen gegen den Oberkiefer. Die Bewegung spielt sich im Kiefergelenk ab.
  • Pferde kauen durch mahlende Seitwärtsbewegungen des Unterkiefers. Der äußere Kaumuskel verrichtet dabei die Hauptarbeit.
  • Wie beim Menschen ist der Oberkiefer fest mit dem Schädelknochen verwachsen.
  • Der lange Unterkiefer hat eine starke Hebelkraft, die auf den Kopf trifft. Dort muss die Hebelkraft mithilfe der Muskulatur aufgefangen werden.

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