Text: Sophia Arnold          Foto: www.Slawik.com

Von Pusteln über Husten bis hin zu Koliken – Allergien treten auch bei Pferden immer häufiger auf und äußern sich ganz unterschiedlich. Genauso verschieden wie die Symptome sind dabei die Auslöser. Besteht der Verdacht einer Allergie, ist es wichtig, schnell darauf zu reagieren, bevor sich beim Tier eine chronische Krankheit entwickelt

Im Alltag begegnen uns immer wieder Hinweise auf allergene Stoffe, meist zur Information und zu unserem Schutz, denn sie können fatale Folgen haben. Ein anaphylaktischer Schock kann im schlimmsten Fall zum Tod führen, was natürlich unbedingt verhindert werden soll. Während Unbetroffene Hinweise wie „Kann Spuren von Nüssen enthalten“ oder den Pollenflugkalender gar nicht wahrnehmen, helfen sie Allergikern ungemein.

Doch was ist eine Allergie eigentlich? Das körpereigene Immunsystem schützt uns im Normalfall vor gesundheitsschädlichen Erregern wie Viren und Bakterien und sorgt so für unsere Gesundheit. Doch manchmal reagiert es überempfindlich auf körperfremde Stoffe, die im Normalfall harmlos sind. Je nach Intensität der Allergie reichen schon kleine Mengen des Auslösers, um für eine laufende Nase, juckende Augen, Ausschlag oder Atemnot zu sorgen.

Dieser Ablauf ist bei allen Wirbeltieren, also bei Menschen wie bei Pferden, gleich.

Allergien erkennen

Husten, Hautveränderungen und Nasenausfluss lassen sich beim Pferd schnell erkennen und sollten unbedingt beachtet werden. Gerade einzelne Huster werden von vielen Reitern übergangen und nicht ernst genommen. Dabei ist es häufig schon zu spät, wenn das Tier hustet. Doch ob es sich um einen Infekt oder eine Allergie handelt, kann an den Symptomen nicht festgestellt werden. Leidet ihr Pferd unter einem Symptom, sollte also in jedem Fall ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Eine gründliche Anamnese kann dann zur Diagnostik führen. Schon vorher ist zu beobachten, ob Reaktionen wie Husten in bestimmten Situationen auftreten. Hustet das Pferd während der Fütterung oder nach dem Heufressen? Kommt es mit großen Stichen und Pusteln von der Wiese? Jegliche Veränderung im Tagesablauf kann Aufschluss über die Herkunft der Symptome führen, auch der Wechsel des Waschmittels oder ein neues Futter.

Vielfältige Auslöser

Die Symptome von Allergien sind dabei so vielfach wie die Auslöser. Die Reaktionen auf Allergien treten bei Pferden dabei meist in den Atemwegen oder auf der Haut auf. Vor allem, wenn die Atemwege betroffen sind, sollte schnell gehandelt werden. Reagiert das Pferd zum Beispiel allergisch auf Pollen oder Heustaub, kann ein starker Husten, dem menschlichen Asthma ähnlich, auftreten, der als „Recurrent Airway Obstruction“, kurz RAO, bezeichnet wird. Die Symptome hierbei sind Atemwegsüberempfindlichkeiten, Atemwegsentzündungen, Verengungen der Bronchien oder Ansammlungen von Schleim. Einige dieser Symptome können auch vom Tierarzt erst durch eine Bronchoskopie entdeckt werden.

Atemwegsreaktionen treten vor allem dann auf, wenn das Pferd gegen Milben, Schimmel- und Fäulnispilze oder Pollen allergisch ist. Schimmelpilze befinden sich häufig in qualitativ schlechtem Heu, das bei der Fütterung in der Box direkt in die Atemwege des Tiers gelangt.

Wie beim Menschen kann aber auch die Haut befallen werden. Häufig bilden sich Quaddeln und Pusteln, die zu starkem Juckreiz führen, sodass das Pferd sich das Langhaar abschubbert oder die Haut aufreißt. Diese geschädigten Stellen führen dann wieder zu Juckreiz, sodass das Pferd im Teufelskreis gefangen ist. Das Sommerekzem ist der Klassiker unter den Hautreaktionen. Aber auch die schmerzhafte Nesselsucht, bei der der gesamte Körper mit Pusteln übersät ist, tritt bei Pferden auf. Auslöser sind hier in den meisten Fällen Insekten, deren Bisse oder Stiche zu den allergischen Reaktionen führen. Neben Kriebelmücken, Bremsen, Hausfliegen und Gnitzen sorgen aber auch Kontaktallergien häufig für „Ausschlag“. Auslöser kann dabei sowohl Metall, zum Beispiel von der Weideumzäunung, sein, oder das parfümierte Waschpulver, mit dem Schabracken gereinigt werden

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Mein Pferd Februar- Ausgabe.