Text: Nora Dickmann       Foto: imago images/ Galoppfoto

Jedes vierte Pferd in Deutschland leidet an Husten, bei etwa zehn Prozent ist die Erkrankung chronisch. Tendenz steigend. Atemwegserkrankungen können sowohl durch Viren oder Bakterien als auch durch Allergien ausgelöst werden.

Neue Studie

Laut einem deutschen Forscherteam stellt die Allergenspezifische Immuntherapie einen vielversprechenden Ansatz zur Bekämpfung von schwerem Equinem Asthma dar.

Das Krankheitsbild von schwerem Asthma umfasst bei Pferden eine reversible Atemwegsobstruktion mit Verengung der Luftwege, erhöhte Schleimproduktion, Hyperreaktivität der Atemwege und Veränderungen der Lunge. Möchte man das Tier behandeln, müssen die Haltungsbedingungen verbessert werden. Medizinisch werden die klinischen Symptome der Atemwege behandelt. In der Überblicksstudie beschrieben die Forscher nun, dass kurze einzelsträngige synthetische DNA-Moleküle das Immunsystem des Pferdes stimulieren können. Die natürlich vorkommenden Moleküle werden oft unterdrückt. Synthetische DNA-Moleküle ahmen die Wirkung einer bakteriellen oder viralen Infektion nach. Das kann dazu führen, der Körper sein Immunsystem aktiviert und eine Reaktion auf den Fremdkörper auslöst. Inhaliert das Pferd nun

diese synthetischen Moleküle mithilfe der Verwendung von Gelatine-Nanopartikeln als molekulares Transportsystem, ist eine signifikante, anhaltende und allergenunabhängige Verbesserung der wichtigsten klinischen Parameter bei Pferden mit schwerem Pferdeasthma innerhalb von ein bis acht Wochen nachweisbar. In der Studie heißt es: „Diese Nanopartikel-Immuntherapie ist unabhängig von spezifischen Allergenen. Auf diese Weise kann die Schwierigkeit vermieden werden, klinisch relevante Allergene bei schwerem Pferdeasthma zu identifizieren.“ Damit eröffnet diese Immuntherapie neue Perspektiven jenseits der konventionellen Therapie.