Text: Redaktion      Foto: Frank Sorge

Kratzen im Hals? Höchste Zeit für einen Kräutertee! Der Mensch weiß um die wohltuende Wirkung von Tees bei Halsschmerzen, Husten oder einem beginnenden Infekt. Nur selten rennt man damit sofort zum Arzt. Kräutermischungen können auch ein Mittel der Wahl sein, wenn der Vierbeiner mal wieder einen Huster ausstößt

Husten durch Heilkräuter zu heilen kann funktionieren, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Bevor es an die Behandlung der Symptome geht, sollte sich der Pferdehalter zunächst auf die Suche nach der Ursache machen. Bei einem hustenden Pferd sollte sich der Besitzer zunächst überlegen, wie er die Haltungsbedingungen verbessern kann. Auch ausreichende Bewegung spielt eine Rolle: „Wenn das Pferd keinen akuten Infekt mit Fieber und keine krampfartigen Hustenanfälle hat, dann reicht Schrittreiten nicht aus“, erklärt Tierärztin Dr. Sabine Vollstedt. „Viele Besitzer sind da zu vorsichtig. Pro Tag sollten sich die Pferde für 20 bis 30 Minuten im Trab und Galopp bewegen, denn erst dann aktiviert sich die Funktion der Lunge, eventuell vorhandenen Schleim auch auszuwerfen. Das Lungengewebe wird dadurch trainiert.“ Wenn diese beiden grundlegenden Dinge beachtet worden sind, ist die Basis für eine Therapie durch Heilkräuter geschaffen. Dr. Vollstedt hat auch die Erfahrung gemacht, dass Heilkräuter unter Umständen sogar helfen, wenn konventionelle Maßnahmen nicht mehr greifen.

In welchem Fall verabreichen?

Bei jeder Form von chronischem Husten sowie krampfartigem Husten mit Hustenanfällen ist laut Dr. Vollstedt immer zuerst der Tierarzt zu rufen, ehe man an eine Heilkräuter-Therapie denkt. „Spätestens wenn der Husten länger als ein bis zwei Wochen anhält, quälend ist und mit Atemnot einhergeht, empfehle ich, eine Bronchoskopie machen zu lassen“, so Dr. Vollstedt.

Eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Pferdebesitzer sei ohnehin essenziell: „Der Tierarzt sollte wissen, was man dem Pferd begleitend noch geben möchte. Und vielleicht hat er auch noch einen guten Tipp für unterstützende Therapien bei dem jeweiligen Hustenpatienten.“ Aufpassen sollten Pferdebesitzer laut Dr. Vollstedt bei Terminen mit Tierheilpraktikern, die keine Mediziner sind. Tierheilpraktiker hätten nur einen Bruchteil der Ausbildung genossen, die ein Tiermediziner erfahren hat. Zwar können Tierheilpraktiker gute Ratschläge geben, allerdings sei das Problem laut Dr. Vollstedt, „dass sie oft nicht abschätzen können, ab wann man eine konventionelle Therapie beginnen sollte“.

In welcher Form verabreichen?

Da frische Kräuter – mit Ausnahme von Spitzwegerich – heute beinahe gar nicht mehr auf den Weiden in Deutschland zu finden sind, empfiehlt Dr. Vollstedt, getrocknete Kräuter zu verwenden. „Ich bin ein Freund von Kräutern aus der Apotheke. Diese Kräuter weisen stets eine hohe Qualität auf und sind auch hinsichtlich der Belastung durch Pestizide und Schwermetalle getestet und als einwandfrei eingestuft worden.“

Sie können den gesamten Artikel in der Ausgabe 02/2021 lesen.