Gallen beim Pferd: Vorbeugung

Gallen beim Pferd
Zur Entlastung sollten Stellungsfehler permanent korrigiert werden

Gallen können Sie mit einer ausgewogenen Fütterung, ausreichend Einstreu und korrekter Arbeit vermeiden.

Pferde sollten vom Fohlenalter an artgerecht gehalten werden: Sie brauchen ausreichend Bewegung, damit ihre Knochen, Sehnen und Bänder sanft gestärkt werden. Denn unregelmäßiger Auslauf führt häufig zu Chips. Eine ausgewogene Fütterung ohne Defizite oder Überschuss wirkt sich ebenfalls positiv auf den Knochenbau aus und beugt Gallen vor. Regelmäßige Wurmkuren verhindern zudem starken Wurmbefall, welcher schlimmstenfalls dem Organismus bedeutende Mineralien und Vitamine entziehen kann. Darüber hinaus sollten Pferde schonend an die Arbeit herangebracht und Überanstrengungen auf hartem Boden gemieden werden. Regelmäßiges Abspritzen der Pferdebeine mit kaltem Wasser massiert und regt zudem die Durchblutung an. Das Durchreiten von Gewässern kann für Pferdebeine ebenfalls angenehm sein. Gut eingestreute Pferdeboxen sind eine Selbstverständlichkeit und beugen vor allem Stollbeulen und Piephacken vor. Gummimatten an den Wänden wirken dämpfend, wenn Pferde gegen sie treten. Außerdem sollten die Hufe von Beginn an von einem Schmied bearbeitet und korrigiert werden – möglicherweise auch mit einem Spezialbeschlag. So kann angeborenen Gliedmaßenfehlstellungen, die häufig zu Überbelastungen bestimmter Gelenke oder Sehnen führen, entgegengewirkt werden.

Gallen beim Pferd
Eine weiche Einstreu sollte selbstverständlich sein

Unsere Tipps

  • Gallen müssen nicht zu einem Problem werden, können es aber.Vorbeugen lässt sich durch eine gesunde Haltung mit gleichmäßiger Bewegung. Ein gesundes Pferd bandagiert in den Stall zu stellen ist nicht sinnvoll. Denn das Gewebe verliert dadurch seine eigene Stützfunktion, und die Entstehung von Gallen wird eventuell beschleunigt.
  • Eine tägliche Kontrolle der Beine beim Putzen ist sinnvoll, um den Zustand der Gallen im Blick zu haben. Weiche Gallen ohne Wärme und Druckempfindlichkeit (feststellbar durch leichten Druck mit den Fingern) sind häufig unproblematisch. Verändern sich diese, werden sie hart, warm oder druckempfindlich, sollte der Tierarzt zurate gezogen werden. Bei jungen Pferden mit Gallen empfehle ich eine Untersuchung der betroffenen Bereiche mittels Ultraschall oder Röntgen, um z. B. Chips auszuschließen.
  • Die meisten Gallen bedürfen keiner Behandlung. Dauerhaftes Einreiben etc. führt häufig zu einer starken Reizung der Haut und hilft nur kurzfristig. Auch die Injektion hilft insbesondere bei lange bestehenden Gallen selten. Eine Einschränkung der Bewegung ist nur bei Lahmheit und auf Anweisung des Tierarztes notwendig, da zu wenig Bewegung häufig zu einer Vergrößerung der Gallen führt.

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