Text: Sophia Arnold      Foto: www.Slawik.com

Endlich verbringen die Pferde den Großteil des Tages wieder auf der Wiese. Hier können sie soziale Kontakte pflegen, sich ausgiebig wälzen und natürlich den Bauch vollschlagen. Aber welche Auswirkungen hat das alles auf die Fütterung unserer Pferde?

Auch die Pferde genießen die Sommerzeit und die vielen Stunden auf der Wiese. Anstatt ausschließlich Heu gibt es nun wieder frisches Gras, und viele Freizeitreiter schrauben auch das Arbeitspensum etwas herunter. An die Stelle anstrengender Arbeit treten gemütliche Ausritte, bei denen Mensch und Tier die Seele baumeln lassen können. Doch entsprechend dem Trainingsplan und der Weidezeit sollte auch der Futterplan angepasst werden.

Vorsicht vor Krankheiten

Bei der Umstellung auf frisches Gras neigen Pferde zu Verdauungsproblemen, die sich in Kotwasser oder Durchfall äußern können. Auch Koliken sind zu Beginn der Weidesaison häufig ein Thema. Um die Darmflora der Tiere langsam umzustellen, sollte gewährleistet sein, dass die Pferde jederzeit Zugang zu hochwertigem Raufutter haben. Dies sorgt dafür, dass die Übersäuerung des Magens im Rahmen gehalten wird und Fehlgärungen abgemindert werden. Hat ihr Pferd trotzdem Schwierigkeiten mit der Verdauung, kann Bierhefe zugefüttert werden, die das Gleichgewicht der Darmflora wieder herstellt.

Junges Gras hat einen hohen Fruktangehalt, der Krankheiten wie Hufrehe, EMS oder Cushing begünstigen kann. Auch aus diesem Grund sollten vor allem empfindliche Pferde besonders gründlich angegrast werden, und die Koppelzeit sollte erst nach und nach verlängert werden.

Übergewicht vermeiden

Eine Wiese mit frischem, saftigem Gras sieht einladend aus und beinhaltet hohe Nährwerte. Auch wenn es zu 85 Prozent aus Wasser besteht, sollte dennoch mit den Nährwerten auf Basis der Trockenmasse gerechnet werden. Ein durchschnittliches Warmblut frisst zwischen drei und fünf Kilogramm Gras pro Stunde, wovon 450 bis 750 Gramm Trockenmasse übrig bleiben. So frisst das Warmblut bis zu drei Kilogramm zusätzliches Futter bei fünf Stunden Koppelgang.

Bekommt das Pferd zusätzlich zum frischen Weidegras große Portionen Heu und Kraftfutter, kann Übergewicht die Folge sein. Gerade zu Beginn der Koppelzeit neigen viele Pferde dazu, möglichst schnell viel Gras zu sich zu nehmen. Starkes Übergewicht kann auch bei Pferden zu Krankheiten führen. Um das Pferd auch in der Weidezeit schlank zu halten, sollten Pferde, die zu Übergewicht neigen, auf karge Wiesen gestellt werden; je weniger frisches Gras da ist, desto weniger schnell nimmt das Pferd zu. Fällt auf, dass sich das Gewicht doch stark verändert, sollte zunächst das Kraftfutter reduziert oder angepasst werden. Auch ein Maulkorb kann eine Möglichkeit sein, dem Pferd die Grasaufnahme zu erschweren.

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