Text: Aline Müller       Foto: Daniel Elke

Treiben ist viel mehr, als Druck am Schenkel zu machen. Wer die Zusammenhänge der treibenden Bewegungen versteht, kann seine Hilfengebung verfeinern und mit weniger Kraftaufwand reiten. Dabei helfen einfache Übungen, das Bewegungsgefühl zu verbessern

Übung 1: Den Unterschied spüren

Auf einem Holzpferd können Sie die Zusammenhänge der treibenden Hilfen besser verstehen. Dazu brauchen Sie ein Ballkissen und Gummibänder oder Ähnliches als Zügelersatz. Nun geht es darum, die Unterschiede zwischen einer richtigen und falschen Einwirkung wahrzunehmen.

Schritt 1: Setzen Sie sich mit dem Gesäß mittig auf ein Ballkissen. Legen Sie beide Beine an Ihr Holzpferd und versuchen Sie, es durch übertriebenen Einsatz Ihres Körpers zum „Schrittgehen“ zu veranlassen. Dazu pressen Sie Ihre Unterschenkel mit einem deutlichen Impuls an das Holzpferd.

Schritt 2: Nehmen Sie wahr, was passiert. Spüren Sie, wie Sie sitzen und wie Ihr Becken nach vorne katapultiert wird. Es sieht von außen betrachtet so aus, als würden Sie Ihr Pferd mit dem Gesäß regelrecht nach vorne stoßen.

Schritt 3: Ein Helfer gibt Ihnen nun die Gummibänder oder einen ähnlichen Zügelersatz. Nehmen Sie diese in die Hände. Geben Sie wieder die Impulse mit den Unterschenkeln. Ihr Helfer soll Ihnen dann mitteilen, ob Sie dabei an den Zügeln gezogen haben. Bei solch einer Krafteinwirkung auf das Pferd bleibt die Hand in der Regel nicht unbeteiligt. Starre Finger oder Ellbogen spürt der Vierbeiner deutlich im Maul. Manchen Reitern ist es hingegen nicht bewusst, wie sehr sie mit der Hand beim Treiben einwirken.

Schritt 4: Probieren Sie so lange aus, mit den Schenkeln auf beiden Seiten gleichmäßig einzuwirken, bis Sie dabei im Becken völlig ruhig sitzen bleiben können. Ihr Körper soll dabei weich und durchlässig sein.

Schritt 5: Nun probieren Sie das Gleiche mit der einseitigen Einwirkung. Geben Sie keine Dauerimpulse, sondern kurze, knappe Anweisungen.

Weitere Übungen finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.